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Blümner, Hugo
Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern (Band 4) — Leipzig, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.4952#0449
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426 —

täfeichen;*) auch auf Pergament wurde gezeichnet, namentlich
pflegten die Maler ihre Entwürfe oder Skizzen darauf aus-
zuführen, und welchen Werth man auf diese Handzeichnungen
der Meister schon im Alterthum legte, geht daraus hervor
dass dieselben vielfach später noch zum Muster und Studium
dienten.2) Uebrigens mag man sich bei Zeichnungen auf
Pergament und Holz anstatt des Pinsels auch des Griffels be-
dient haben, denn Silberstifte waren bereits den Alten be-
kannt;3) und ebenso ist überliefert, dass Rothstift und Kohle
zu Zeichnungen benutzt wurden.4)

einen

§ 2.
Die verschiedenen Arten der Malerei.

Durch Hinzukommen der Farben wird die Zeichnung
zum Gemälde. Die Alten unterscheiden in ihren Ausdrücken sehr
bestimmt die Farbe als Farbstoff oder Drogue von der zum
Malen oder Anstrich u. s. aus dem Farbstoff hergerichteten
oder bereits verwandten Farbe selbst. Erstere ist qpdpuocKOV,5)

ist zwar nicht ausdrücklich bezeugt, aber in Anbetracht des für Zeichnung
verwandten Materials sehr wahrscheinlich.

*) Plin. XXXV, .77; daher ttuSiov auch unter den Malutensilien an-
geführt wird, Po 11. X, 59: ei'pr|Tat uev Y&p Kai £rcl £uuYpdqpou Touvojua
ev 'AvaSavbpibou Zurfpdcpotc f\ TeuuYpdqpoic • rTru£iov XaßuJv Kdöou'. Vgl.
B. A. p. 113, 1: ttu£{ov öuou oi £urfpdqpoi ypdqpouav. Auch iruiEoYpaqpeiv
für malen oder zeichnen, Artem. Onir. I, 51.

2) Plin. XXXV, 168: et alia niulta graphidis vestigia extant in sa-
bulis ac membranis eius, ex quibus proficere dicuntur artifices.

3) Plin. XXXIII, 98: lineas ex argento nigras praeduci plerique
miranfcur.

4) Wenn auch die Kohle, mit der Apelles in der bekannten Anek-
dote bei Plin. XXXV, 89 zeichnet, nur zufälliger Nothbehelf ist, so
sind doch die Worte bei Hör. Sat. II, 7, 89: proelia rubrica picta aut
carbone jedenfalls auf Zeichnungen mit Röthel- oder Kohlestift zu
beziehen.

5) Po 11. VII, 128: cpdpuaKa, xP^uara, dvOn. Plat. Cratyl. p. 424 E;
Polit. p. 277 C; Rep. IV p. 420 C. Dion. Hai. de comp. verb. p. 289;
TToXoxpoa qpdpuaKa, Empedocl. v. 84 (Sturz). Moeris s. v. qpdpuaKa'
xd xpwuaxa tuuv £uJYpdqpuJV 'Attikoi; cf. Phot. s. v., und vgl. Bd. I, 219.
Dass Cros et Henry, L'encaustique p. 37 in den qpdpuaKa bei Po 11. 1. 1-
einen ganz besonclern Sinn suchen und unter Berufung auf Suid. s. h. v.

Bit
 
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