VORWORT
In dieser Arbeit sollte ursprünglich nur die Architektur des Decorated Style
behandelt werden, also der Zeit von etwa 1290—1350. Sehr bald aber stellte
sich heraus, daß gerade diese Zeit sich nicht isoliert betrachten läßt; zu viele
Fäden verbanden sie mit der Hoch- und Spätgotik. So wurde der Umkreis
wesentlich weiter gezogen. Es sind, allerdings in kürzerer Form, auch die Ver-
wurzelung des Decorated Style im 13. Jahrhundert und der Übergang in den
Perpendicular Style mit einbezogen. Die gewählte stilkritische Methode und die
systematische Aufgliederung der Analyse in Aufriß, Gewölbe und Dekoration
lassen viele Einwände zu. Am schwersten wiegt der Nachteil, daß kein Bau-
werk als Ganzheit eingehend behandelt und gewürdigt worden ist. Trotz-
dem habe ich diesen Weg gewählt, weil sich gerade in dieser systematischen
Betrachtung die Verflochtenheit der außerordentlich starken englischen Tradition
mit dem klassischen Ideal der französischen Kathedralen und den neuen, revolu-
tionären Ideen des 14. Jahrhunderts am deutlichsten fassen ließ. Außerdem ist
die englische Architektur des Mittelalters bis jetzt vor allem durch englische Ver-
öffentlichungen bekannt geworden, die die historischen Zusammenhänge und
das Prinzip einer Überschau in den Vordergrund stellten. Die besonders durch
die deutsche kunstgeschichtliche Forschung ausgebildete stilanalytische Methode
ist nur selten gewählt worden. Die folgende Untersuchung bedient sich gerade
dieser Methode, ohne alle Motive auf Herkunft und Entwicklung untersuchen
zu wollen. Die wichtigsten Fragen betreffen etwa die landschaftliche Gliederung
und das Verhältnis zur festländischen französischen Gotik, die Beziehung zum
Perpendicular Style und den Anteil an dessen Entstehung. Dabei steht die Be-
trachtung der kathedralen Innenräume im Vordergrund.
Die Arbeit wurde 1959 als Dissertation der Philosophischen Fakultät der
Universität Heidelberg eingereicht und erscheint nun in etwas gekürzter Form.
Mein Dank gilt vor allem Herrn Prof. Dr. Paatz und Herrn Prof. Dr. Pevsner.
Sie haben mir stets große Hilfsbereitschaft gezeigt. Ihnen und allen denen, die
mir in Gesprächen und durch Auskünfte geholfen haben, sei herzlich gedankt.
Dem British Council, besonders Mr. C.N.P. Powell, Köln, und Herrn Eduard
Söring der British American Tobacco Company, Hamburg, sei für ihre groß-
zügige Unterstützung der Drucklegung an dieser Stelle der Dank ausgesprochen.
Henning Bock
In dieser Arbeit sollte ursprünglich nur die Architektur des Decorated Style
behandelt werden, also der Zeit von etwa 1290—1350. Sehr bald aber stellte
sich heraus, daß gerade diese Zeit sich nicht isoliert betrachten läßt; zu viele
Fäden verbanden sie mit der Hoch- und Spätgotik. So wurde der Umkreis
wesentlich weiter gezogen. Es sind, allerdings in kürzerer Form, auch die Ver-
wurzelung des Decorated Style im 13. Jahrhundert und der Übergang in den
Perpendicular Style mit einbezogen. Die gewählte stilkritische Methode und die
systematische Aufgliederung der Analyse in Aufriß, Gewölbe und Dekoration
lassen viele Einwände zu. Am schwersten wiegt der Nachteil, daß kein Bau-
werk als Ganzheit eingehend behandelt und gewürdigt worden ist. Trotz-
dem habe ich diesen Weg gewählt, weil sich gerade in dieser systematischen
Betrachtung die Verflochtenheit der außerordentlich starken englischen Tradition
mit dem klassischen Ideal der französischen Kathedralen und den neuen, revolu-
tionären Ideen des 14. Jahrhunderts am deutlichsten fassen ließ. Außerdem ist
die englische Architektur des Mittelalters bis jetzt vor allem durch englische Ver-
öffentlichungen bekannt geworden, die die historischen Zusammenhänge und
das Prinzip einer Überschau in den Vordergrund stellten. Die besonders durch
die deutsche kunstgeschichtliche Forschung ausgebildete stilanalytische Methode
ist nur selten gewählt worden. Die folgende Untersuchung bedient sich gerade
dieser Methode, ohne alle Motive auf Herkunft und Entwicklung untersuchen
zu wollen. Die wichtigsten Fragen betreffen etwa die landschaftliche Gliederung
und das Verhältnis zur festländischen französischen Gotik, die Beziehung zum
Perpendicular Style und den Anteil an dessen Entstehung. Dabei steht die Be-
trachtung der kathedralen Innenräume im Vordergrund.
Die Arbeit wurde 1959 als Dissertation der Philosophischen Fakultät der
Universität Heidelberg eingereicht und erscheint nun in etwas gekürzter Form.
Mein Dank gilt vor allem Herrn Prof. Dr. Paatz und Herrn Prof. Dr. Pevsner.
Sie haben mir stets große Hilfsbereitschaft gezeigt. Ihnen und allen denen, die
mir in Gesprächen und durch Auskünfte geholfen haben, sei herzlich gedankt.
Dem British Council, besonders Mr. C.N.P. Powell, Köln, und Herrn Eduard
Söring der British American Tobacco Company, Hamburg, sei für ihre groß-
zügige Unterstützung der Drucklegung an dieser Stelle der Dank ausgesprochen.
Henning Bock