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https://doi.org/10.11588/diglit.57087#0059
Mustergewölbe: Ely
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Oktogons steigen je elf Rippen auf, fünf zu den Gewölbekappen und sechs in
den Stichkappen zu den Querrippen. In der Laterne wiederholt sich das gleiche
mit sieben Rippen. Das Oktogon nimmt also den Gewölbetyp von Exeter auf,
wie er schon im Kapitelhaus von Wells der Achteckform angepaßt war. Nur
wird hier in die Mitte eine Laterne eingesetzt. Man darf das Holzgewölbe aber
nicht nach seinen Detailformen beurteilen, weil hier keine andere Lösung der
gestellten Aufgabe gerecht geworden wäre. Abgesehen von der technischen Lei-
stung, ein Oktogon von solchen Ausmaßen zu überwölben, ist das Gewölbe eine
Zusammenfassung, eine Krönung des großen Raumes. Jede zusätzliche Bereiche-
rung würde diesen geschlossenen Eindruck nur stören. — Die beiden anderen,
gleichzeitigen Bauteile der Kathedrale, die Marienkapelle und der Chor,
gleichen sich im Gewölbe der Unterkapelle von St. Stephen an. Nur sind sie in
der Anwendung der Liernerippen sicherer geworden. Bei beiden Gewölben ist
die Liernerippe als kurze, rein ornamentale Zusatzrippe zwischen die Haupt-
rippen gefügt. Kleine Unterschiede lassen erkennen, daß verschiedene Meister
Chor und Marienkapelle errichtet haben müssen. Die Chroniken und die Ab-
rechnungen nennen als Meister der Marienkapelle den Mönch Johannis de
Wysbech und als verantwortlich für die Errichtung des Chores den Bischof
Fig. 9. Ely, Kathedrale
a) Chorgewölbe — b) Marienkapelle
nur die westlichen, noch normannischen Joche zerstört worden. Der östliche
Teil des Presbyteriums stammte aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts und
hatte seinerseits die Proportionen der damals noch stehenden normannischen
Chorjoche auf genommen. Nach der Katastrophe von 1322 mußte sich der neue
Chor dem Presbyterium angleichen, so daß noch der alte normannische Bau die
Proportionen und die Gliederungen beeinflußte. Daher gleichen auch die Systeme
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Oktogons steigen je elf Rippen auf, fünf zu den Gewölbekappen und sechs in
den Stichkappen zu den Querrippen. In der Laterne wiederholt sich das gleiche
mit sieben Rippen. Das Oktogon nimmt also den Gewölbetyp von Exeter auf,
wie er schon im Kapitelhaus von Wells der Achteckform angepaßt war. Nur
wird hier in die Mitte eine Laterne eingesetzt. Man darf das Holzgewölbe aber
nicht nach seinen Detailformen beurteilen, weil hier keine andere Lösung der
gestellten Aufgabe gerecht geworden wäre. Abgesehen von der technischen Lei-
stung, ein Oktogon von solchen Ausmaßen zu überwölben, ist das Gewölbe eine
Zusammenfassung, eine Krönung des großen Raumes. Jede zusätzliche Bereiche-
rung würde diesen geschlossenen Eindruck nur stören. — Die beiden anderen,
gleichzeitigen Bauteile der Kathedrale, die Marienkapelle und der Chor,
gleichen sich im Gewölbe der Unterkapelle von St. Stephen an. Nur sind sie in
der Anwendung der Liernerippen sicherer geworden. Bei beiden Gewölben ist
die Liernerippe als kurze, rein ornamentale Zusatzrippe zwischen die Haupt-
rippen gefügt. Kleine Unterschiede lassen erkennen, daß verschiedene Meister
Chor und Marienkapelle errichtet haben müssen. Die Chroniken und die Ab-
rechnungen nennen als Meister der Marienkapelle den Mönch Johannis de
Wysbech und als verantwortlich für die Errichtung des Chores den Bischof
Fig. 9. Ely, Kathedrale
a) Chorgewölbe — b) Marienkapelle
nur die westlichen, noch normannischen Joche zerstört worden. Der östliche
Teil des Presbyteriums stammte aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts und
hatte seinerseits die Proportionen der damals noch stehenden normannischen
Chorjoche auf genommen. Nach der Katastrophe von 1322 mußte sich der neue
Chor dem Presbyterium angleichen, so daß noch der alte normannische Bau die
Proportionen und die Gliederungen beeinflußte. Daher gleichen auch die Systeme