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V.
Luca della Robbia und sein Neffe Andrea.
Die glasierten Thonarbeiten aus der Werkstatt der Deila
Robbia sind, bis auf einige wenige Stücke, die ältesten Bestand-
teile der Abteilung der christlichen Plastik in unseren Museen;
sie wurden 1828 mit der Majolikensammlung des Konsuls Bar-
tholdy erworben und waren bis zum Jahre 1842 mit derselben
zusammen aufgestellt. Seitdem wurden in neuester Zeit noch
einige wenige Stücke erworben; jedoch, mit Ausnahme einer
Brunnenfigur und eines grösseren Altars, nur unglasierte Thon-
reliefs oder alte Nachbildungen in stucco duro.
Die der Zahl nach ziemlich beträchtlichen Bildwerke des
alten Bestandes können, mit Ausnahme von zwei kleinen Lü-
netten mit Madonnen, welche die Hand des Andrea verraten,
nur als Arbeiten aus der Werkstatt des Andrea und namentlich
des Giovanni della Robbia bezeichnet werden. Von Andreas Hand
ist auch der kürzlich erworbene Putto von einem Brunnen.-
Der hauptsächlichste Wert dieser AbteilungderberlinerSamm-
lung beruht aber, neben dem neu erworbenen Altäre des Andrea,
in jenen wenigen unscheinbaren Thon- und Stuckreliefs, da nicht
weniger als drei derselben auf den alten Luca zurückgehen,
welcher der erste und zugleich weitaus der begabteste Künstler
dieser Familie war. Ihm gebührt nicht nur der Ruhm der Er-
findung der eigentümlichen glasierten Thonbildwerke, die nach
ihm als Robbia-Arbeiten bezeichnet werden, sondern er ist auch
unter den Künstlern dieses Namens der einzige ganz eigenartige
und vielseitig veranlagte Bildhauer, welcher für die Plastik Italiens
mit Donatello und Ghiberti als der bahnbrechende Meister der
Renaissance bezeichnet werden darf. Seine Eigenart scharf zu
 
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