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Die florentiner Marmorbildner in der zweiten Hälfte
des Quattrocento
Benedetto da Majano — Antonio Rossellino — Mino da Fiesoie —
Anonymer Aorentiner Meister.
Die altitaiienischen Bildwerke in Thon und Stuck sind der
Mehrzahl nach Abdrücke aus Formen, deren Wert darin besteht,
dass sie meist gleichzeitig mit den Originalen, über welchen diese
Formen hergestellt waren, angefertigt wurden. Dadurch, dass sie
in der Werkstatt und unter der Aufsicht der Bildhauer, welche
die Originale gefertigt hatten, hergestellt und bemalt wurden, be-
sitzen sie, gegenüber gewöhnlichen Abgüssen, einen besonderen
künstlerischen Reiz; abgesehen von dem bereits mehrfach be-
tonten Werte, der darin besteht, dass uns darin Abbilder von
einer Reihe verlorener oder verschollener Originale erhalten sind.
Eine nicht unbeträchtliche Zahl der auf uns gekommenen Thon-
und selbst Stuckbildwerke des Quattrocento sind aber Original-
arbeiten, wie man äusserlich schon an der Behandlung der Ober-
fläche, durch die Spuren des Hölzchens oder des Messers, mit
dem sie bearbeitet sind, erkennt. Gerade aus der zweiten Hälfte
des XV. Jahrhunderts sind uns ziemlich viele solcher eigen-
händiger Thonbildwerke erhalten, an denen unsere Sammlung
besonders reich ist. Dieselben sind freilich meist nicht um ihrer
selbst willen, sondern als Hilfsarbeiten entstanden. Denn die
florentiner Künstler dieser Zeit bevorzugten teils den Marmor,
teils die Bronze; für beide brauchten sie aber Skizzen und
Modelle, nach denen sie selbst oder ihre Gesellen die Ausführung
in Bronze oder Marmor machten.
 
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