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Bode, Wilhelm
Die Meister der holländischen und vlämischen Malerschulen — Leipzig, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.15571#0067
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Bildnis einer jungen Frau

Edinburg, National-Gallery

FRANS HALS

eine gesetztere wurde, so daß die gestrengen Sittenrichter Haarlems seine jugend-
lichen Ausschweifungen darüber vergaßen. Ein weit erfreulicheres Bild vom Men-
schen gewinnen wir aus seinen Werken. Hals war eine gesunde, aber derbe Natur,
lebhaft, leichtlebig und leichtsinnig, offen und ohne Hinterhalt, sprudelnd von Witz
und unverwüstlichem, gutmütigem Humor, Freund eines guten Trunkes, zumal
wenn er von weiblicher Hand gereicht wurde, für Spiel und Gesang begeistert. Er
war gut Freund mit jedermann, auch mit den Ausgestoßenen der Gesellschaft, ganz
besonders aber war er kinderlieb. Ihm gebührt der Ruhm, der Bahnbrecher der
holländischen Kunst gewesen zu sein. In seinen Bildnissen und Volksfiguren hat
er seinem Lande das lebensvollste, schönste Denkmal gesetzt.

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