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Bode, Wilhelm
Die Meister der holländischen und vlämischen Malerschulen — Leipzig, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.15571#0074
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Die Lautenspielerin

Cassel, Kgl, Galerie

GERARD TER BORCH

HOLLÄNDISCHE GENREMALER

UNTER DEM EINFLUSS VON REMBRANDT

NICOLAS MAES, PIETER DE HOOCH,
JAN VERMEER

Rembrandts Kunst war zu eigenartig, zu subjektiv und innerlich, um auf dem
eigensten Gebiete des Künstlers, in der Schilderung biblischer Motive, eine erfolg-
reiche Nachfolge möglich zu machen. Unter seinen Schülern nehmen daher nur
die wenigen Landschafter und Genremaler eine selbständigere, selbst bedeutende
Stellung in der holländischen Kunst ein. Seine poetische Schilderung des hollän-
dischen Landes und die Verklärung des holländischen Familienlebens, wie sie in
seinen biblischen Bildern enthalten ist, war ganz dazu geeignet, seinen Schülern in
der Darstellung der heimischen Landschaft und des Alltagslebens den rechten Weg
zu weisen. Wie Frans Hals die Anfänge des holländischen Sittenbildes bestimmt,
so ist Rembrandts Einfluß für die spätere, für die große Zeit der holländischen
Kunst maßgebend gewesen; die hervorragendsten Genremaler Hollands sind seine
Schüler oder mittelbar aus seiner Schule hervorgegangen oder doch teilweise von
ihm beeinflußt.

Die holländische Feinmalerei hat ihren Ausgangspunkt in Gerard Dou, der
in Rembrandts Werkstatt trat, als dieser erst 21 Jahre alt war. Dou war drei Jahre

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