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Bode, Wilhelm
Die Meister der holländischen und vlämischen Malerschulen — Leipzig, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.15571#0090
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Soldaten im Biwak

PIETER DE HOOCH

Rom, Galerie Borghese

PIETER DE HOOCH

Neben Nicolas Maes und Jan Vermeer pflegt man Pieter de Hooch zu nennen.
Er nimmt in der Tat zwischen beiden eine vermittelnde Stellung ein. War er doch
Altersgenosse von beiden und lebte, wie sie, lange in Amsterdam und Delft; und war
er auch nicht Rembrandts Schüler, so hat er doch dessen Werke so stark auf sich
einwirken lassen, daß er unter seinen Nachfolgern gleich neben Maes genannt
werden muß. Bürger glaubte noch an seine unmittelbare Herkunft von dem großen
Meister („peut-etre decouvrira-t-on quelque jour qu'il a travaille chez Rembrandt,
ou peut-etre chez Nicolaes Maes?"); aber dem widerspricht nicht nur die Angabe
Houbrakens, auch die neueren Funde über die Biographie des Künstlers und vor
allem seine Jugendwerke stehen dem entgegen.

Die Lebensschicksale Pieter de Hoochs gewähren ein bezeichnendes Beispiel
für die geringe Achtung der Künstler in dem kunstsinnigen Holland jener Zeit, für
das geringe Verständnis, welches das große Publikum auch zu jener Zeit wahrer
Kunst entgegenbrachte. Der Künstler war der Sohn eines Metzgers in Rotterdam;
er wurde hier am 20. Dezember 1629 getauft. Dem jungen Maler begegnen wir zuerst
im Jahre 1653; damals ist er „Maler und Diener" bei dem Kaufmann Justus de la

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