die Stilkrise beobachtet werden kann); Hinz 1964, S.,256-260,
268 Anm. 14 (1824); Hinz 1966, S. 86; Prause 1967, S. 64 Anm. 8;
Sumowski 1970, S. 93, 102, 178 (um 1820).
Ausstellungskat.: Dresden 1940, Nr. 6 (um 1820); Berlin 1957,
Nr. 92 (um 1816); Düsseldorf 1958, Nr. 41 (nicht ausgestellt);
Halle 1960, S. 18; Dresden 1964/65, Nr. 79 (um 1820).
Sammlungskat.: 1927, S. 227 (1819-26); 1957, S.30; 1965, S.44
(um 1820).
272 Elblandschaft (Flachlandschaft., Abendland-
schaft im Riesengebirge)
Öl auf Lwd. 22,2x30,5 cm.
Stralsund, Kulturhistorisches Museum.
Wahrscheinlich 1862 mit der Slg. Dr. Hillig, Leipzig, versteigert
(Sumowski), dort beschrieben als »Morgenlandschaft, auf einem
quer über das Bild laufenden Dammweg gehen zwei Bäuerin-
nen«; vor 1895 von der Witwe des Altermanns Odebrecht,
Greifswald, erworben.
272
Zeichnung: Gebirgszug im Hintergrund = 19.8.1806, Oslo, H
434, Abb. Grote 1942 (Börsch-Supan), vermutlich Blick auf den
Windberg bei Dresden.
Aubert (Notiz) datiert das Bild um 1823. Motivisch besteht eine
Verwandtschaft zu Kat. 249, wo der gleiche Gebirgszug im Hin-
tergrund begegnet (vgl. auch Kat. 461). In der Sammlung Hillig
bildete es das Gegenstück zu einem »Kiefernwald bei aufgehen-
dem Mond« (Kat. 273). Trautscholdt und Sumowski vermuten,
daß diese beiden Bilder identisch mit zwei von Hillig auf einer
Leipziger Versteigerung vom 13.10.1820 erworbenen Gemäl-
den sind. Der Stil des Stralsunder Bildes deutet wegen der stili-
stischen Verwandtschaft mit Kat. 274 und 275 auf eine Entste-
hung um 1820, so daß die Vermutung Trautscholdts und Su-
mowskis zutreffend sein könnte. Es dürfte eine Abendlandschaft
gemeint sein, da das Motiv der Reisig schleppenden Bäuerin,
ähnlich Kat. 323, bei einer Morgenlandschaft wenig sinnvoll ist.
Der Dammweg, der den irdischen Vordergrund scharf vom jen-
seitigen Hintergrund trennt, symbolisiert den Lebensweg des
Menschen als eines beiden Bereichen zugehörigen Wesens. Die
Bäuerinnen gehen, unter der Last ihres Schicksals gebeugt, dem
Tod entgegen. Der Meilenstein als Memento mori begegnet be-
reits in Kat. 59. Der Berg im Hintergrund, dem die Frauen zu-
geordnet sind, ist als Gottessymbol zu verstehen.
Lit.: Vermutlich Auktionskat. Hillig 1862, Nr. 9; Aubert 1895/96,
Sp. 292 ((Erwähnung); Schmidt 1916, S. 467 (um 1820); de Pry-
bram-Gladona 1942, S. 81 Anm. 486 (um 1820); Trautscholdt
1942, S. 31 Nr. 4 (zitiert Auktionskat. Hillig ohne Bezug auf das
Stralsunder Bild); Börsch-Supan 1960, S. 47, 78 Anm. 1 (Beschrei-
bung der Komposition); Hinz 1966, S.81 (1820/30); Sumowski
1970, S. 89, 9°-
Ausstellungskat.: Berlin 1906, Nr. 526 (um 1820); Rostock 1936,
Nr. 50; Greifswald 1956, Nr. 8.
275 Kiefernwald bei aufgehendem Mond
Öl auf Lwd. (g" x 1' 1" sächs. Zoll = 21 x 30,5 cm).
Verschollen.
1862 mit der Slg. Dr. Hillig, Leipzig, versteigert und von einem
Herrn Levy in Warschau erworben (Trautscholdt).
Die Beschreibung im Katalog Hillig »Kiefernwald bei aufgehen-
dem Mond, im Vordergrund ein schilfbewachsener Teich mit
einem Fischer; dahinter am Waldrand eine Hütte, vor der ein
Feuerchen brennt« erinnert an das Bild Kat. 329, das jedoch
wegen des kleineren Formates nicht mit diesem identifiziert wer-
den, jedoch einen Hinweis auf die Bedeutung geben kann. Als
Gegenstück zu Kat. 272 ist das Bild vermutlich eine Todesalle-
gorie (siehe Kat. 272).
Lit.: Auktionskat. Dr. Hillig 1862, Nr.8; Trautscholdt 1941/42,
S. 31 Nr. 5 (vermutet, Hillig habe das Bild auf einer Versteige-
rung am 13. 10. 1820 erworben); Sumowski 1970, S. 204 Nr. 162
(schließt sich der Meinung Trautscholdts an).
274 Der Morgen
Öl auf Lwd. 22x30,5 cm. Nach Notiz von Aubert auf der Rück-
seite Zettel mit der Aufschrift: »Caspar David Fried . . . Vier
Landschaften« (nicht mehr vorhanden).
Hannover, Niedersächsisches Landesmuseum P. N. M. 382.
In einem Brief Friedrichs an Dr. Wilhelm Körte in Halberstadt
vom 21.7.1821 (Hinz 1968, S. 55) wird der Empfang von 16
Louisdor und die bevorstehende Zahlung von 11 Louisdor er-
wähnt. Ferner geht aus diesem Brief hervor, daß Körte nach dem
Empfang von Bildern Friedrichs weitere bestellt hat. Mit der
Summe von 11 Louisdor sind wahrscheinlich Kat. 296 und 297
bezahlt worden (siehe Beschriftung auf der Rückseite von Kat.
297, hinzu kam vielleicht 1 Louisdor für den Transport). Da wir
aus dem gleichen Brief wissen, daß Friedrich für ein etwas klei-
neres Bild (Kat. 276) 4 Louisdor fordert, sind die 16 Louisdor
gewiß nicht der Preis für Kat. 274 und 275 allein, sondern viel-
leicht auch für den Rahmen oder etwas anderes, dessen Kauf
Friedrich möglicherweise nur vermittelt hat. 1906 Berlin, Geh.
Sanitätsrat Dr. Körte; 1916 aus dem Kunsthandel erworben.
Um 1820/21. Wahrscheinlich zunächst nur als Gegenstück zu Kat.
275 gedacht. Der Tätigkeit des Fischers hier ist dort die Kon-
templation der Wanderer, der vom Menschen besiedelten Land-
schaft die unbewohnte, der vom Nebel verschleierten Natur die
klar überschaubare gegenübergestellt. Während im »Morgen«
die Linien der Komposition nach rechts abfallen, steigen sie im
»Abend« auf. Mit der locker arrangierten Komposition, die wie
ein zufälliger Natur ausschnitt wirkt, kontrastiert die streng ge-
ordnete. Diese Unterscheidungen sind jedoch weniger auffallend
herausgearbeitet als in früheren Bilderpaaren. Der allgemeine
Charakter der beiden Landschaften ähnelt sich, die Stimmung
der Natur wirkt hier wie dort genau beobachtet und auf prä-
gnante Allegorik ist verzichtet.
Lit.: Schmidt 1916, S.467 (1820-25); Fischer 1922, Tf. 24 (um
1820-25); Eberlein 1924, S. 397 (Ende zwanziger Jahre); v. Einem
364
268 Anm. 14 (1824); Hinz 1966, S. 86; Prause 1967, S. 64 Anm. 8;
Sumowski 1970, S. 93, 102, 178 (um 1820).
Ausstellungskat.: Dresden 1940, Nr. 6 (um 1820); Berlin 1957,
Nr. 92 (um 1816); Düsseldorf 1958, Nr. 41 (nicht ausgestellt);
Halle 1960, S. 18; Dresden 1964/65, Nr. 79 (um 1820).
Sammlungskat.: 1927, S. 227 (1819-26); 1957, S.30; 1965, S.44
(um 1820).
272 Elblandschaft (Flachlandschaft., Abendland-
schaft im Riesengebirge)
Öl auf Lwd. 22,2x30,5 cm.
Stralsund, Kulturhistorisches Museum.
Wahrscheinlich 1862 mit der Slg. Dr. Hillig, Leipzig, versteigert
(Sumowski), dort beschrieben als »Morgenlandschaft, auf einem
quer über das Bild laufenden Dammweg gehen zwei Bäuerin-
nen«; vor 1895 von der Witwe des Altermanns Odebrecht,
Greifswald, erworben.
272
Zeichnung: Gebirgszug im Hintergrund = 19.8.1806, Oslo, H
434, Abb. Grote 1942 (Börsch-Supan), vermutlich Blick auf den
Windberg bei Dresden.
Aubert (Notiz) datiert das Bild um 1823. Motivisch besteht eine
Verwandtschaft zu Kat. 249, wo der gleiche Gebirgszug im Hin-
tergrund begegnet (vgl. auch Kat. 461). In der Sammlung Hillig
bildete es das Gegenstück zu einem »Kiefernwald bei aufgehen-
dem Mond« (Kat. 273). Trautscholdt und Sumowski vermuten,
daß diese beiden Bilder identisch mit zwei von Hillig auf einer
Leipziger Versteigerung vom 13.10.1820 erworbenen Gemäl-
den sind. Der Stil des Stralsunder Bildes deutet wegen der stili-
stischen Verwandtschaft mit Kat. 274 und 275 auf eine Entste-
hung um 1820, so daß die Vermutung Trautscholdts und Su-
mowskis zutreffend sein könnte. Es dürfte eine Abendlandschaft
gemeint sein, da das Motiv der Reisig schleppenden Bäuerin,
ähnlich Kat. 323, bei einer Morgenlandschaft wenig sinnvoll ist.
Der Dammweg, der den irdischen Vordergrund scharf vom jen-
seitigen Hintergrund trennt, symbolisiert den Lebensweg des
Menschen als eines beiden Bereichen zugehörigen Wesens. Die
Bäuerinnen gehen, unter der Last ihres Schicksals gebeugt, dem
Tod entgegen. Der Meilenstein als Memento mori begegnet be-
reits in Kat. 59. Der Berg im Hintergrund, dem die Frauen zu-
geordnet sind, ist als Gottessymbol zu verstehen.
Lit.: Vermutlich Auktionskat. Hillig 1862, Nr. 9; Aubert 1895/96,
Sp. 292 ((Erwähnung); Schmidt 1916, S. 467 (um 1820); de Pry-
bram-Gladona 1942, S. 81 Anm. 486 (um 1820); Trautscholdt
1942, S. 31 Nr. 4 (zitiert Auktionskat. Hillig ohne Bezug auf das
Stralsunder Bild); Börsch-Supan 1960, S. 47, 78 Anm. 1 (Beschrei-
bung der Komposition); Hinz 1966, S.81 (1820/30); Sumowski
1970, S. 89, 9°-
Ausstellungskat.: Berlin 1906, Nr. 526 (um 1820); Rostock 1936,
Nr. 50; Greifswald 1956, Nr. 8.
275 Kiefernwald bei aufgehendem Mond
Öl auf Lwd. (g" x 1' 1" sächs. Zoll = 21 x 30,5 cm).
Verschollen.
1862 mit der Slg. Dr. Hillig, Leipzig, versteigert und von einem
Herrn Levy in Warschau erworben (Trautscholdt).
Die Beschreibung im Katalog Hillig »Kiefernwald bei aufgehen-
dem Mond, im Vordergrund ein schilfbewachsener Teich mit
einem Fischer; dahinter am Waldrand eine Hütte, vor der ein
Feuerchen brennt« erinnert an das Bild Kat. 329, das jedoch
wegen des kleineren Formates nicht mit diesem identifiziert wer-
den, jedoch einen Hinweis auf die Bedeutung geben kann. Als
Gegenstück zu Kat. 272 ist das Bild vermutlich eine Todesalle-
gorie (siehe Kat. 272).
Lit.: Auktionskat. Dr. Hillig 1862, Nr.8; Trautscholdt 1941/42,
S. 31 Nr. 5 (vermutet, Hillig habe das Bild auf einer Versteige-
rung am 13. 10. 1820 erworben); Sumowski 1970, S. 204 Nr. 162
(schließt sich der Meinung Trautscholdts an).
274 Der Morgen
Öl auf Lwd. 22x30,5 cm. Nach Notiz von Aubert auf der Rück-
seite Zettel mit der Aufschrift: »Caspar David Fried . . . Vier
Landschaften« (nicht mehr vorhanden).
Hannover, Niedersächsisches Landesmuseum P. N. M. 382.
In einem Brief Friedrichs an Dr. Wilhelm Körte in Halberstadt
vom 21.7.1821 (Hinz 1968, S. 55) wird der Empfang von 16
Louisdor und die bevorstehende Zahlung von 11 Louisdor er-
wähnt. Ferner geht aus diesem Brief hervor, daß Körte nach dem
Empfang von Bildern Friedrichs weitere bestellt hat. Mit der
Summe von 11 Louisdor sind wahrscheinlich Kat. 296 und 297
bezahlt worden (siehe Beschriftung auf der Rückseite von Kat.
297, hinzu kam vielleicht 1 Louisdor für den Transport). Da wir
aus dem gleichen Brief wissen, daß Friedrich für ein etwas klei-
neres Bild (Kat. 276) 4 Louisdor fordert, sind die 16 Louisdor
gewiß nicht der Preis für Kat. 274 und 275 allein, sondern viel-
leicht auch für den Rahmen oder etwas anderes, dessen Kauf
Friedrich möglicherweise nur vermittelt hat. 1906 Berlin, Geh.
Sanitätsrat Dr. Körte; 1916 aus dem Kunsthandel erworben.
Um 1820/21. Wahrscheinlich zunächst nur als Gegenstück zu Kat.
275 gedacht. Der Tätigkeit des Fischers hier ist dort die Kon-
templation der Wanderer, der vom Menschen besiedelten Land-
schaft die unbewohnte, der vom Nebel verschleierten Natur die
klar überschaubare gegenübergestellt. Während im »Morgen«
die Linien der Komposition nach rechts abfallen, steigen sie im
»Abend« auf. Mit der locker arrangierten Komposition, die wie
ein zufälliger Natur ausschnitt wirkt, kontrastiert die streng ge-
ordnete. Diese Unterscheidungen sind jedoch weniger auffallend
herausgearbeitet als in früheren Bilderpaaren. Der allgemeine
Charakter der beiden Landschaften ähnelt sich, die Stimmung
der Natur wirkt hier wie dort genau beobachtet und auf prä-
gnante Allegorik ist verzichtet.
Lit.: Schmidt 1916, S.467 (1820-25); Fischer 1922, Tf. 24 (um
1820-25); Eberlein 1924, S. 397 (Ende zwanziger Jahre); v. Einem
364