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Literatur

Vorbemerkung
Das Literaturverzeichnis ist chronologisch geordnet, und zwar für je-
des Jahr nach folgendem Schema: Artikel und Bücher nach Verfasser-
namen in alphabetischer Reihenfolge, im Anschluß daran gesondert
jeweils nach Orten Auktions-, Ausstellungs- und Sammlungskataloge.
Maßgeblich ist stets das Erscheinungsjahr eines Textes, nicht das Da-
tum seiner Abfassung. Spätere Auflagen eines Werkes werden nur
angeführt, wenn Veränderungen in ihnen enthalten sind.
Aus praktischen Erwägungen ist das Schema der Anordnung bei der
frühen Literatur bis zum Tode Friedrichs durchbrochen. Hier erschien
es zweckmäßig, die auf die Ausstellungen bezügliche Literatur, die den
weitaus größten Teil der Zitate ausmacht, im Anschluß an den zuge-
hörigen Ausstellungskatalog, chronologisch nach dem genauen Datum

der Ausstellung geordnet, zusammenzufassen. Auf diese Weise können
die verschiedenen Besprechungen einer Ausstellung mühelos verglichen
werden, und in einigen Fällen wird deutlich, wie Bilder von einer Aus-
stellung zur anderen gewandert sind.
Die Literatur ist bis zum Beginn der modernen, durch Andreas Aubert
gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingeleiteten Friedrich-Forschung
vollständig zitiert mit Ausnahme der zuletzt von Sigrid Hinz 1968 pu-
blizierten leicht zugänglichen Artikel zum sogenannten Ramdohr-Streit,
die den Umfang der Dokumentation wesentlich erweitert hätten. Das
spätere Schrifttum ist lediglich kommentiert. Wörtlich zitiert sind da-
gegen aus neueren Publikationen alle Teile, die Quellenwert besitzen.
Ein Verzeichnis der Verfasser von gedruckter Literatur und von Archi-
valien findet sich auf S. 222-223.

J799
LAYE, Thomas, Historisch-artistische Nachrichten und Bemerkungen
über die Gemäldeausstellung zu Dresden im März 1799. Allgemeiner
literarischer Anzeiger 1799, Sp. 651
Nr. 65 Friedrich aus Schwedisch Pommern. Landschaften in Wasser-
farben. Recht gut - besonders den Wassersturz mit vielen Kühnheiten
gezeichnet. Das Kolorit war etwas unkräftig.
1801
Verzeichniß sämtlicher in der churfürstl. Sächsischen Academie der
Künste im Jahre 1801 öffentlich ausgestellter Kunstwerke. DRES-
DEN 1801, S. 1, 4, 18
Im ersten Zimmer: Ein Porträt nach Lund, und zwei Landschaften von
C. D. Friedrich . . . Die Räuber von Schiller, gter Aufzug, 6ter Auftritt,
v. Hrn. Friedrich [Kat. 47]. Ruine von Eldna, ebenfalls von Hrn. Fried-
rich [Kat. 42 oder 43 ?] ... Im dritten Zimmer: Portrait des Malers
C. D. Friedrich nach Lund in Kupfer gestochen, von J. C. B. Gottschick.
1803
Verzeichniß sämtlicher... im Jahre 1803 öffentlich ausgestellter Kunst-
werke. DRESDEN 1803
Nr. 342: Prospect vom Königstuhl und den übrigen Kreidefelsen von
Stubbenkammer auf der Insel Rügen, nach der Natur, mit Sep. ge-
tuschte Zeichnung, von C. D. Friedrich aus schwed. Pommern [Kat. 91].
ANONYM, Die Dresdner Kunstausstellung. Dresdner Anzeigen,
Gemeinnützige Beyträge zu den Dresdner Anzeigen 1803, S. 76
Die Stubbenkammer von Friedrich war eine der besten in Sepia ge-
tuschten landschaftlichen Ansichten, welche die Ausstellung aufzuwei-
sen hatte. Die weißen Felsen stehen in ihrer kräftigen Ruhe, der Un-
ruhe schön gegenüber, welche sich in dem bewölkten Himmel, den
starken Wogen, und mehrem ängstlich hin- und herfliegenden Vögeln
zeigt [Kat. 91].
AN ONYM, Kunstausstellung in Dresden. Der Freimüthige oder Ber-
linische Zeitung für gebildete und unbefangene Leser 1803, S. 235
Ich führe Sie jetzt zu einer gefälligen Landschaft, zu dem Prospekte
von Königstuhl und den Kreidefelsen der Stubbenkammer auf Rügen.
Die Brandung des Meeres schlägt nur schwach an den Felsen, und dies
macht einen guten Effekt. Herr Friedrich hat diese Ansicht nach der
Natur gezeichnet und mit Sepia getuscht. Ein schönes Blatt! Es erklärt
Kosegartens Schwärmerei und die poetische Gluth in Nernsts Wande-

rungen. Doch konnte ich in der Zeichnung den Standpunkt nicht finden,
von wo aus die Ansicht genommen war [Kat. 91].
AN ONYM, Ueber die Dresdener Kunstausstellung vom Jahre 1803.
Journal des Luxus und der Moden 1803, S. 255
Äußerst schön ist eine mit Sepia getuschte Zeichnung von dem Kreide-
felsen auf der Insel Rügen. Kraft und Weichheit am rechten Orte. Der
Künstler heißt Herr Friedrich [Kat. 91].
1804
Verzeichniß der am Friedrichstage im Jahre 1804 in der Churfürstl.
Sächsischen Akademie der Künste öffentlich ausgestellten Kunstwerke.
DRESDEN 1804
206 Mein Begräbniß; Sepiazeichnung von C. D. Friedrich [Kat. 112].
240. 241. 242 Drey Holzschnitte gezeichnet von C. D. Friedrich, und
geschnitten von J. C. Friedrich [Kat. 60-62].
296 Eine Winterlandschaft gezeichnet von C. D. Friedrich [Kat. 113]»
297 Eine Parthie des Dorfes Loschwitz, gezeichnet von demselben
[Kat. 114].
ANONYM, Gespräche über die Kunstausstellung in Dresden. Der
Freimüthige und Ernst und Scherz II, 1804, S. 330, 331
M (Minna): Dort sehe ich eine große Sepiazeichnung.
F (Friedrich): Der Zeichner C. D. Friedrich hat ihr im Catalog die
Benennung »mein Begräbniß« gegeben.
M: Sie ist sehr brav. Mit inniger Schwermuth gedacht und ausgeführt.
Der einfache Kirchhof, die verfallene Gothische Capelle im Hinter-
grund, der einzelne Sonnenstrahl, der darauf fällt, und in welchem die
einsam dort nistenden Vögel auffliegen, der Regenbogen, der sich da-
hinter wölbt, das Symbol des Friedens mit Gott, die Leidtragenden,,
die um das offene Grab herumstehen, alles so charakteristisch, so be-
zeichnend [Kat. 112].
F: Es mag auch tief aus des Zeichners Herz geflossen seyn. Wissen Sie
die Anecdote, die man von ihm erzählt?
M: Nein.
F: Er hatte einen zärtlich geliebten jüngem Bruder. Einmal - so viel
ich weiß, ist Friedrich ein Nordländer, - ging er auf einen gefrornen
See, um Schlittschuh zu laufen. Der jüngere Bruder hat nicht Lust
mitzugehn, der ältere bittet, er will nicht; endlich und mit vieler Mühe
beredet er ihn doch dazu. Sie gehen. Plötzlich bricht unter dem jüngern
das Eis, und unrettbar verschlingt ihn die Fluth. Der ältere, unser
Zeichner, ist untröstlich, er will seinem Bruder nach, man hält ihn zu-
rück. Eine leise Schwermuth zieht sich seitdem über sein ganzes Leben;
seine Kunst richtet sich nur auf Gegenstände der Trauer, und in allen
Formen malt er Begräbnißscenen, sich selbst, seinen Bruder, zurück-
kehrend in die Wohnungen des Friedens gedacht.

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