1925 München, Galerie Caspari (Notiz Jähnig); vor 1951 erwor-
ben; 1940-45 vorübergehend im Museum Folkwang.
Zeichnungen: Eiche = 3.5. 1809, Oslo, H511, Sumowski 1970
Abb. 252 (Wilhelm-Kästner), mit Veränderungen; Stumpf ganz
rechts = 21.4. 1808, H 494, Dresden, Sumowski 1970 Abb. 253
(Sumowski); Baumstumpf links = 4.5. 1808, H 495, Sumowski
1970 Abb. 156 (Sumowski); mehrere Krähen = 1804, Karlsruhe,
Privatbesitz, Skb. S 40 (Abb. 30); morscher Stamm rechts am Bo-
den = 31.5. 1809, ehern. Bremen, H 517 (Sumowski).
In der Ferne links erscheint Arkona auf Rügen (Wilhelm-Käst-
ner). Im Motiv Kat. 288 nahe stehend. Dadurch ist ein Anhalt für
eine Datierung um 1822 gegeben. Die Malweise des Geästes im
Vordergrund erinnert an Kat. 291.
Die Aufschrift auf der Rückseite bezeugt, daß mit dem Hügel ein
Grabhügel gemeint ist (vgl. Kat. 262). Die kahle Eiche steht, im
Zusammenhang mit dem heidnischen Grabhügel, für ein indivi-
duelles und zwar heidnisch-heroisches Schicksal, das zum Unter-
gang verurteilt ist. Der Krähenschwarm und die Baumstümpfe
verkünden Unheil und Tod. Der Gedanke des »Hünengrabes am
Meer« (Kat. 147) ist wieder aufgegriffen.
Lit.: Köhn 1931, S. 112 (Erwähnung anläßlich einer Ausstellung
in Essen); Eberlein 1940, Abb. 98 (1824, erstmals abgeb.); Wil-
helm-Kästner 1940, S. 77 zu Abb. 51 (um 1810); Köhn 1940, S. 3
(Zweifel an der Zuschreibung); de Prybram-Gladona 1942, S. 96
Anm. 590 (1821); Köhn 1943, S. 329 (»wesentlich später als
1810«); Börsch-Supan 1960, S. 41 (Widerstreit von Symmetrie
und Asymmetrie in der Eiche); Hinz 1966,8.78; Sumowski 1970,
S.117, 118, 179 (irrtümlich mit Kat. 288 identifiziert).
<290 Kügelgens Grab
Öl auf Lwd. 41,5x55,5 cm. Inschrift auf dem Grabstein: »Franz
Gerhard / v. Kügelgen / g. d. 6. F. 1772 / g. d. 27. M. 1820.«
Berlin, Privatbesitz.
1822 der Witwe Gerhard von Kügelgens bei ihrem Weggang von
Dresden nach Reval von Friedrich geschenkt (Hasse); bis kurz
nach dem Ersten Weltkrieg im Besitz der Familie; vor 1924 er-
worben.
Zeichnung: Grabstein mit Ritterhelm = Mannheim, H 811, Hart-
laub 1916 Abb. 6 (Sumowski).
Die Grabstätte des am 27. März ermordeten Gerhard von Kügel-
gen befindet sich auf dem katholischen Friedhof in der Fried-
richstadt in Dresden. Ein um 1900 aufgenommenes Foto des Gra-
bes ist abgebildet in C. v. Kügelgen, Gerhard von Kügelgen als
Porträt- und Historienmaler, Stuttgart 1904, Abb. 102.
1821/22 gemalt. Im Januar 1822 von Böttiger im Atelier Fried-
richs als in Arbeit befindlich erwähnt (v. Einem 1938); nach
Hasse 1822 gemalt. Das Bild scheint durch ein 1802 gemaltes
Werk von Gerhards Bruder Karl von Kügelgen angeregt zu sein,
das den Kirchhof von Pawlowsk bei St. Petersburg mit dem Grab
einer frühverstorbenen Tochter Gerhard von Kügelgens zeigt
und wahrscheinlich für die Eltern gemalt wurde, als sie St. Pe-
tersburg verließen (Abb. C. v. Kügelgen a. a. O. Abb. 41). Das
1906 noch im Besitz Konstantin von Kügelgens befindliche Bild
ist nur wenig kleiner (38,5x52,5) als das Gemälde Friedrichs.
Daher kann vermutet werden, daß letzteres möglicherweise als
Gegenstück zu dem Bild Karl von Kügelgens gedacht war. Da die
Mannheimer Zeichnung ein vermutlich um 1815 entstandener
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