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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 29.1928

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Nr. 3/4
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Bücherschau
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Wartburg-Jahrbuch 1927. Fünftes Heft der Freunde der Wart-
burg e. V. Eisenach mit Jahresbericht 1927. Vertag Freunde
der Wartburg e. V. Eisenach. 124 Seiten u. 25 Abbildungen.
Nach einem Geleitwort von Bernhard Demmer führen uns
Dr. K. Zugwurst und Dr. 11. Nicolai in der Abhandlung „Die
Wartburg im geistigeil Leben der Jahrhunderte" die wechselnden
Schicksale der Wartburg vor Augen, die Wartburg belebt von den
Minnesängern und als Schauplatz ihres Wettstreites, als Wohnsitz
der sagenumwobenen Landgräfin Elisabeth, als Trutzburg des jungen
Protestantismus und seines unbeugsamen Verfechters, des Junkers
Jörg. Dabei zeigen die Verfasser, wie diese Ereignisse, die sich mit
der Wartburg wie Symbole verbinden, in ihrem gedanklicheil Ge-
halt bis auf unsere Tage fortgewirkt haben, in den Burschenschaften
und im Schrifttum von Goethe, Friedrich Schlegel, Hebbel, Alfred
Kerr, Börnes von Münchhausen, Lienhard, und wie schließlich auch
das Ausland der Wartburg als Symbol deutschen Wesens un-
eingeschränkt Lob und Preis zollt.
Jeder Deutsche und Wartburgfreund wird an diesem Buch,
dessen Erscheinen bereits über ein halbes Jahr zurückliegt, seine
Freude haben.
1990jährige Baugeschichte der Burg Windischleuba. Aus der
Erinnerung nach alten Beobachtungen, Studien und Vermu-
tungen, niedergeschrieben für seine nächsten Freunde von
Börries Frhr. von Münchhausen, Dr. jur., Senior, dem
Wiederhersteller der Burg in 1880 ff. Manuskript 1928.
11m den Wert dieser Schrift darlegen zu können, wäre eine be-
sondere Abhandlung nötig. Wir können hier nur darauf Hinweisen
und unserm Bedauern Ausdruck geben, daß die Schrift, die bisher
nur als Manuskript vorliegt, nicht einem größeren Leserkreis zugäng-
lich ist.
Wir verweisen ferner auf einen Aufsatz „Eiselburgeu" von
Dr. Ilse Dalchow in der Zeitschrift „Das Rheinland", Blätter für
Erhaltung deutscher Art am Rhein, Nr. 11 des 8. Jahrganges, der
die Teilnehmer an der Burgenfahrt 1928 besonders interessieren
wird.
Dasselbe gilt von dem „Führer durch die Burgen von Man-
derscheid in der Eifel" von Dr. Ernst Wackenroder, Heft 8 der
Sammlung „Aus Natur und Kultur der Eifel", Selbstverlag des
Eifel-Vereins, Preis 50 Pfg. 1925. 16 Seiten mit einer Abbil-
dung und einem Plan.
Auf die neue Burgenfahrt 1929 nach Ostpreußen weist bereits
der Aufsatz „Das Religivnswesen der alten Preußen" von
Dr. Ehr. Krollmann hin, der als Sonderdruck der Altpreußischen
Forschungen (Jahrg. 4, Heft 2, 1927), Königsberg i. Pr., Bruno
Meyer L Co., erschienen ist.
Materialprüfungen für Straßenbauzwecke. Von Ragnar Schly-
ter. 1928. Berlin (Tonindustrie-Zeitung, Berlin dl1V21). 32 S.
8 . Preis 1,20 RM.
Mit Hilfe von Erträgen der Automobilsteuer wurde beim
schwedischen staatlichen Materialprüfungsamt in Stockholm ein
Laboratorium für Straßenbaumaterial- und Kühlversuche errichtet.
Besondere Förderung erfuhr dieses Institut durch die schwedische
Studiengesellschaft für Straßenbau, die dort schwedische Straßen-
baustoffe, also vor allem natürliche Gesteine, untersuchen ließ.
Über diese Versuche und ihre Ergebnisse berichtet die vorliegende
Schrift, die größtes Interesse in allen nur irgendwie daran inter-
essierten Kreisen beanspruchen darf. — Der Verfasser beschreibt
zunächst die angewandten Prüfmethoden, die im wesentlichen
nach amerikanischem Muster durchgebildet wurden. Es gelangten
bisher zur Anwendung: Geologische Begriffsbestimmung, allge-
meine Eigenschaften, Wasseraufnahme, Ranmgewicht, Binde-
fähigkeit, Abnutzung von Schotter und regelmäßigen Prüfkörpern,
Schlagversuch, Druckfestigkeit. Neben einigen bei uns wenig
üblichen Verfahren (z. B. Bindefähigkeit) mag die Kleinheit der
Prüfkörper auffallen. Die übersichtlich in Tabellen- und Kurven-
form wiedergegebenen Resultate gewahren beachtliche Einblicke in

die Beziehungen, die zwischen den einzelnen Gütezahlen bestehen,
zeigen klar den Einfluß abweichender Methoden auf die Ergebnisse
und geben durch den Vergleich mit deutschen und andern Unter-
suchungszahlen hervorragende Anhaltspunkte für die Bewertung
solchen Zahlenmaterials.
Zur Burgenfahrt 1929 nach Ostpreußen:
Walter Bayreuther, Westpreußen in Wort und Bild. Königs-
berg i. Pr., Verlag Gräfe L Unzer.
In der Sammlung „Ostpreußische Landeskunde" (Heraus-
geber Oskar Schlicht) ist dieses Buch dem deutschen Weichsel-
lande gewidmet, dem Lande zwischen Elbing und Dt. Eylau, aber
auch zwischen Danzig und Thorn. Unter Mitwirkung verdienter
westpreußischer Heimatforscher, darunter des als Nachfolger
Geheimrat Steinbrechts den Burgenfreunden rühmlichst be-
kannten Oberbaurats Schmid, hat Bayreuther ein Werkchen ge-
schaffen, dessen warme Heimatliebe auf den Leser und den Be-
schauer der 99 vortrefflichen Abbildungen übergreift. Es lehrt
das Ordensland als Schöpfung aller deutschen Stämme ver-
stehen. Als ein Stück deutschen Bodens also, das uns ein Sinnbild
der Einheit sein sollte. Von der Pracht und trutzigen Kraft der
Ordensschlösser und himmelstrebenden Kirchen bis zu den kern-
deutschen Niederungshöfen zwischen Nogat und Weichsel und trau-
lichen Dörfern des lieblichen Moränenlandes umfaßt es, ein Mikro-
kosmos, die ganze deutsche Kultur. Der rührige Regierungs-
präsident Büdding in Marienwerder hat sich mit der Förderung
dieses Buches ein Verdienst um die Belebung der Kenntnis eines
viel zu wenig besuchten Teiles unseres Vaterlandes erworben.
Gerade der Leserkreis des Burgwart sollte ihm die Anregung zu
persönlichem Schauen all dies Schönen entnehmen!
Zwischen Neckar und Main.
Über die von dem Heidelberger Altertumsforscher vr. b. o.
Karl Christ bearbeiteten Gebiete Heidelberg, Mannheim, Berg-
straße, Neckartal und Odenwald wird von Ernst Carlebach,
Antiquariat in Heidelberg, sein soeben erschienenes 346. Verzeichnis
gratis versandt. Dasselbe verzeichnet über 300 Nummern und ent-
hält alte Ortsansichten und Schriften zur Geschichte und Kultur-
geschichte obengenannter Gebiete.
Westermanns Monatshefte. Dezember 1928.
Die Dezembernummer von Westermanns Monatsheften ist
ein Weihnachtsheft. Was lag näher, als in demselben die Kunst
des Schenkens einmal ausführlich behandeln zu lassen, denn das
Weihnachtsfest ist für uns das große Fest des Schenkens. Rudolf
von Delius hat uns in diesem Artikel sehr viel hierüber zu sagen.
Ganz reizend finden wir den Aufsatz: „Kinderspielzeug in alter
und neuer Zeit." Wie wirken auf uns die Bilder von Puppen-
küche und Bügelzimmer aus früherer Zeit, wie drollignett wirken
die Käthe-Kruse-Puppen. Man muß sich wirklich erst überzeugen,
daß man es bei den Abbildungen mit Puppen und keinen Kindern
zu tun hat, so täuschend ist die Kunst Käthe Kruses.
Professor Dr. Nasse behandelt Albrecht Altdorfer. 15 Gemälde
führen in das Schaffen dieses Meisters ein. Die Einschaltbilder
bringen Bilder von Egger-Lienz: Weihnacht; Plontke: Flucht nach
Ägypten; Bösken: Vincenz-Schwester; Fröhlich: Das alte Land-
grafenhaus in Eisenach; Metzner: Markgraf Rüdiger, und viele
andere.
In eine Weihnachtsnummer fügt sich auch die Erzählung von
Dr. Wenderoth: Die Märchenfrau aus Niederzwehren ein. Da-
mit ist der Inhalt aber noch lange nicht erschöpft. Nur der Roman:
Zwischen den Spiegeln wirkt höchst unerfreulich.
Weitere Artikel behandeln Parforcejagden von Wilhelm Müseler
mit vielen farbenfreudigen Bildern. Eine kleine Erzählung be-
handelt eine Sage aus Südgrönlaud, wie eine alte Frau einen klei-
nen Bären aufzog. Sehr lebendig geschrieben ist der Artikel von
Richard Specht: Radierungen zu Richard Strauß, mit Bildern
von Alois Kolb.

Verantwortlicher Schriftleiter: Geh. Hofbanrat Prof. Bodo Ebhardt, Berlin - Grunewald.— Verlag: Bnrgberlag, G. ni. b. H-, Berlin - Grnnewald.
Druck: Spamersche Bnchdrnckerei, Leipzig.
 
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