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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 29.1928

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Nr. 3/4
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Doering, Oskar: Fürst Friedrich zu Wied und die Burg Runkel an der Lahn
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.35079#0101
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Abb. 66. Burg Runkel, Wappen: Wied, Hauau-Münzeuberg, Ostsrieslaud? Sayn-Wittgenstein?)

Alles in allen ließe sich bei Durchführung der Ebhardtschen Anregungen der Burgbau zu einer stimmungsvollen
Wohnung ausnutzen, die weitgehenden Ansprüchen genügen könnte.
Für Herstellung und dergleichen an den östlichen und südlichen Gebäuden des äußeren Hofes, sowie an den beiden
Torhäusern liegt kein Grund vor. Das Ebhardtsche Gutachten faßte die Möglichkeit ins Auge, ob etwa im äußeren
Torgebäude eine dem Bedarfe des Fremdenverkehrs Rechnung tragende einfache Burgschenke einzurichten wäre.
Dabei ist vorausgesetzt, daß die Burg etwa in der Art der Marksburg als Typ eines früh- bis spätmittelalterlichen
Wohn- und Wehrbaues erhalten und behandelt wird. Gleichzeitig möchte sie sich hervorragend dazu eignen,
Museumszwecken zu dienen. Die Kultur der Heimat, die Geschichte des kunstsinnigen fürstlichen Hauses Wied-Runkel
kann dazu reiches, im höchsten Grade wertvolles Material liefern.
Was immer im einzelnen geschehen ist und noch geschehen sollte — es wird der Zukunft Zeug-
nis ablegen von dem Idealismus und der großartigen OpferbereitschqftSr. Durchlaucht desFürsten
von Wied, dessen Stammhaus ja diese Burg ist; seinemEintreten für die Erfüllung einer kulturellen
Aufgabe, welche in künstlerischer, wissenschaftlicher und technischer Beziehung höchste Ansprüche
stellt. Diese Ansprüche in ihrem gewaltigen Umfange zu erkennen, zu würdigen, ihnen Rechnung zu tragen, das ist
ein vorbildliches Verdienst, das in heutigen Zeiten materieller Lebensauffassung und wirtschaftlichen Notstandes dem
von tausend Lasten schon beschwerten fürstlichen Herrn nicht hoch genug angerechnet werden kann.

Burgenschau.

Burg Hornstein bei Siegmaringen.
Auf der Burg Hornsteiu bei Siegmaringen sind verschiedene
Fensterpfeiler herausgefallen. Die noch vorhandenen sind zum
Teil sehr morsch. Wenn nichts getan wird, dürften wohl bald da
und dort Einstürze erfolgen. Nur die Kapelle ist ausgebessert und
noch gut erhalten.
Die Ausgrabung der Isenburg.
Die Ausgrabung der Isenburg an der Ruhr, die längere Zeit
unterbrochen worden war, ist jetzt wieder ausgenommen worden.
Die Isenburg ist die Stammburg einer Nebenlinie der Grafen
von der Marck-Altena und nicht zu verwechseln mit der gleichnami-
gen Burg des Geschlechtes der Isenburg und Wied im Engersgau.
Graf Friedrich von Isenburg-Altena ermordete bekanntlich seinen
Onkel Engelbrecht l., Erzbischof von Köln, am 7. November 1225,
wurde in die Reichsacht getan und seine Burg von Grund auf
zerstört.

Burg Breuberg.
In einer hessischen Zeitung wurde gemeldet, daß die Burg
Breuberg an eine katholische Ordensniederlassung verkauft werden
solle. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, ist diese Nachricht
erfunden. Die beiden Besitzer der Burg, die Fürsten zu Löwenstein
und Erbach-Schönberg, haben den Gedanken eines Verkaufes der
Burg verworfen, obgleich der Besitz eine starke wirtschaftliche Be-
lastung bedeutet.
Burgruine Heimbach.
Im Burgbrunnen der Ruine Heimbach bei Düren (Rhein-
land), die dem Verein zur Erhaltung der Burgruine Heimbach
gehört, wurde ein vollkommen erhaltener Holzkübel, der Beschlag
eines zweiten (verbrannten) Kübels, die beide noch verbindende,
36 m lange, schwere Eisenkette nebst einem Stück der Holzwelle
und den: mit Gabeln besetzten Beschlagreifen des Kettenrades
gefunden.

Z Nach Bodo Ebhardt, Deutsche Burgen, Berlin 1897 ff.
 
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