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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 36.1935

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Lincke, Julius: Die Wiederinstandsetzung der Nürnberger Kaiserburg im Jahre 1934: (vorläufiger Auszug aus einer eingehenden Abhandlung über die Wiederinstandsetzungsarbeiten)
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https://doi.org/10.11588/diglit.35025#0017
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der Farbe. Die Balken sind mit Mennige gestrichen und die darüberliegenden Eichenbohlen mit Kalk geweißt. Ein
neuer Sandsteinplattenbelag nach altem Muster macht den Fußboden der Decke ebenbürtig. Die Wände des Fest-
saales waren zu einer Zeit, wo er als Bildergalerie eingerichtet wurde, mit Vorgesetzten dünnen Wänden verblendet,
damit die unebenen alten Mauern dahinter verschwanden und sich alles fein säuberlich gerade verputzen ließ. Beim
Besteigen dieses „Blendwerkes" trat großenteils der alte Verputz wieder heraus mit schönen Inschriften und Zeichen
und vor allem wurde auch die kreuzförmig vertiefte Umrahmung der spitzbogigen Kapellentüre freigelegt. Oberhalb
der Türe thront Christus. Soweit es sich erkennen läßt, steht links von ihm Maria, rechts Johannes. Unten ist in
die linke als Kreuzarm gedachte Aussparung mit der knieenden Figur Kaiser Maximilian I. bemalt, die rechte mit
der Mariens von Burgund. Später wurde die Türe selbst von ihrem Olfarbanstrich befreit und auf ihr ein Christus
entdeckt, der in täuschender Körperlichkeit in einer Koncha stehend dargestellt ist. Während die Malerei der Umrah-
mung wohl um 1500 entstanden ist, stammt die Türbemalung aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.


Abb. 26. Kellergeschoß.

Abb. 27. Erdgeschoß.
 
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