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Die Nachkommen des Grafen Babo von Abensberg, die Herren von Stein, die 1119 bereits in einer Urkunde des
Klosters Michelfeld Vorkommen, werden als Erbauer genannt. Später treten die Herren von Hirschberg auf und dann
die Herren von Sparneck. 1387 erwarben die Burggrafen von Nürnberg die Burg. Nach einigem Wechsel ist sie wieder
in Händen der Herren von Stein. 1485 wurde das Schloß an die Herzöge Georg und Otto von Bayern verpfändet.
Das war den Brandenburgern, den Herren der Plassenburg, nicht recht. Sie trachteten die Burg von den Herzögen
zurückzukaufen, was ihnen schließlich auch ge-
lang. Nachdem die Markgrafen endgültig Be-
sitzer der Burg waren, wurde ein Amt ein-
gesetzt. Während des Krieges des Markgrafen
Albrecht des Jüngeren wurden die Befesti-
gungsmauern der Burg Stein mit Brech-
schrauben zerstört. Das frühere Hauptgebäude
der Ruine wurde 1686 in eine Kapelle um-
gewandelt.
Vom Ort Stein aus führt der Weg in
nordöstlicher Richtung weiter zur Entenmühle
über den sog. Wittelsbacherweg ins perlen-
führende Olschnitztal. Am eigentlichen Aus-
gangspunkt zu dem vielbegangenen Wittels-
bacherweg liegt das Dörflein Grünstein, das
einst durch eine Burg gleichen Namens bewacht
wurde. Burg Grünstein, die auf einem her-
vorspringenden Bergabhang stand, zu dessen
Füßen heute noch eine idyllische Mühle grüßt,
ist völlig zerfallen. Bei Grünstein werden als
Erbauer die Herren von Stein, teilweise auch
die Herren von Hirschberg angenommen. Tat-
sache ist, daß 1330 Friedrich und Heilmann
von Hirschberg die Burg dem Hochstift Bam-
berg verschrieben und auch bischöfliche Be-
satzung wegen der Unruhen aufnahmen. Grün-
stein befand sich aber im burggräflichen Bezirk,
und es kam, da die Burggrafen fremde Be-
satzung in ihrem Lande nicht duldeten, zur
Fehde, in dessen Verlauf das Schloß zerstört
wurde. Erst nach Abschluß eines Freundschafts-
vertrages zwischen den Hirschbergern und dem
Burggrafen Friedrich I V. konnte im Jahre 1361
die Burg neu erstehen. Aber bereits 1430 wurde
Grünstein durch die Hussitenhorden und 1525
im albertinischen Kriege gar gänzlich zerstört.
Aber neues Leben wuchs wieder aus den Ru-
inen und urkundlich liegt fest, daß 1578 die
Burg mit allen Liegenschaften an die Wallen-
rode kam, bei welchen sie bis zum Erlöschen
des Geschlechtes 1659 verblieb. Das Hochstift
Bamberg erhielt nun alle Rechte zu Grünstein
und ließ — die Burg gänzlich verfallen, bis
schließlich im Jahre 1715 das Ganze mit den
dazugehörigen 104 Tagwerk von Feldern und
Wiesen an die Untertanen von Grünstem
Abb. 38. Burg Wallenrode bei Berneck. Nach altem Stich von 1795. verkauft wurde. Was der albertinische Krieg
und die Bauern nicht zerstörten, fiel der Na-
turgewalt anheim, und so sind heute nur noch spärliche Reste vom einst stolzen Schlosse erkennbar.
Am Eingang des Steinnachtales bei dem wunderlichen Stadtsteinach steht die Ruine Nordeck, die mit zu
einem der ältesten Kulturdenkmäler gehört. Sie muß in den Jahren 912—936 nach Christi Geburt von den
Hennebergern erbaut worden sein. „Steinaha" wurde um diese Zeit (Stadtsteinach) eine Hennebergische Enklave
und brauchte unbedingt als solche eine Befestigung. So wird heute angenommen, daß der Name Nordeck deshalb ent-
stand, weil sie nördlich von Steinach in einer Ecke liegt. Leider fehlen bis 1522 jegliche urkundliche Belege über
Die Nachkommen des Grafen Babo von Abensberg, die Herren von Stein, die 1119 bereits in einer Urkunde des
Klosters Michelfeld Vorkommen, werden als Erbauer genannt. Später treten die Herren von Hirschberg auf und dann
die Herren von Sparneck. 1387 erwarben die Burggrafen von Nürnberg die Burg. Nach einigem Wechsel ist sie wieder
in Händen der Herren von Stein. 1485 wurde das Schloß an die Herzöge Georg und Otto von Bayern verpfändet.
Das war den Brandenburgern, den Herren der Plassenburg, nicht recht. Sie trachteten die Burg von den Herzögen
zurückzukaufen, was ihnen schließlich auch ge-
lang. Nachdem die Markgrafen endgültig Be-
sitzer der Burg waren, wurde ein Amt ein-
gesetzt. Während des Krieges des Markgrafen
Albrecht des Jüngeren wurden die Befesti-
gungsmauern der Burg Stein mit Brech-
schrauben zerstört. Das frühere Hauptgebäude
der Ruine wurde 1686 in eine Kapelle um-
gewandelt.
Vom Ort Stein aus führt der Weg in
nordöstlicher Richtung weiter zur Entenmühle
über den sog. Wittelsbacherweg ins perlen-
führende Olschnitztal. Am eigentlichen Aus-
gangspunkt zu dem vielbegangenen Wittels-
bacherweg liegt das Dörflein Grünstein, das
einst durch eine Burg gleichen Namens bewacht
wurde. Burg Grünstein, die auf einem her-
vorspringenden Bergabhang stand, zu dessen
Füßen heute noch eine idyllische Mühle grüßt,
ist völlig zerfallen. Bei Grünstein werden als
Erbauer die Herren von Stein, teilweise auch
die Herren von Hirschberg angenommen. Tat-
sache ist, daß 1330 Friedrich und Heilmann
von Hirschberg die Burg dem Hochstift Bam-
berg verschrieben und auch bischöfliche Be-
satzung wegen der Unruhen aufnahmen. Grün-
stein befand sich aber im burggräflichen Bezirk,
und es kam, da die Burggrafen fremde Be-
satzung in ihrem Lande nicht duldeten, zur
Fehde, in dessen Verlauf das Schloß zerstört
wurde. Erst nach Abschluß eines Freundschafts-
vertrages zwischen den Hirschbergern und dem
Burggrafen Friedrich I V. konnte im Jahre 1361
die Burg neu erstehen. Aber bereits 1430 wurde
Grünstein durch die Hussitenhorden und 1525
im albertinischen Kriege gar gänzlich zerstört.
Aber neues Leben wuchs wieder aus den Ru-
inen und urkundlich liegt fest, daß 1578 die
Burg mit allen Liegenschaften an die Wallen-
rode kam, bei welchen sie bis zum Erlöschen
des Geschlechtes 1659 verblieb. Das Hochstift
Bamberg erhielt nun alle Rechte zu Grünstein
und ließ — die Burg gänzlich verfallen, bis
schließlich im Jahre 1715 das Ganze mit den
dazugehörigen 104 Tagwerk von Feldern und
Wiesen an die Untertanen von Grünstem
Abb. 38. Burg Wallenrode bei Berneck. Nach altem Stich von 1795. verkauft wurde. Was der albertinische Krieg
und die Bauern nicht zerstörten, fiel der Na-
turgewalt anheim, und so sind heute nur noch spärliche Reste vom einst stolzen Schlosse erkennbar.
Am Eingang des Steinnachtales bei dem wunderlichen Stadtsteinach steht die Ruine Nordeck, die mit zu
einem der ältesten Kulturdenkmäler gehört. Sie muß in den Jahren 912—936 nach Christi Geburt von den
Hennebergern erbaut worden sein. „Steinaha" wurde um diese Zeit (Stadtsteinach) eine Hennebergische Enklave
und brauchte unbedingt als solche eine Befestigung. So wird heute angenommen, daß der Name Nordeck deshalb ent-
stand, weil sie nördlich von Steinach in einer Ecke liegt. Leider fehlen bis 1522 jegliche urkundliche Belege über