mauern zu einem Freizeitlager der Hitler-Jugend
umgebaut und sinngemäß ausgestaltet wird. Es
gibt wohl selten eine Gegend, die so abgelegen
vom Weltengetriebe ist und deshalb für frohe,
herzerfrischende Ferien solche gute Eignung be-
sitzt. Eine Jugendherberge wäre ohne weiteres
an so ein gewaltiges Grenzlandwerk mit an-
zugliedern. Eine solche Tat wäre wirklich prak-
tische Grenzlandhilfe und beste Arbeit an deut-
schem Kulturgut!
Und eine stolze Burg im Osten soll zum
Schluß der Schilderung nicht vergessen sein.
Ein alter Kämpfer des Nationalsozialismus im
bayerischen Ostmarkgrenzgebiet, der heutige
Kreisleiter von Selb, Pg. Kellermann, hat sich
um diese Burg angenommen und will gegebenen-
falls dort eine Landesführerschule erstehen lassen.
Es handelt sich um die stolze Feste Hohenberg
an der Eger, die hart an der heutigen Reichs-
grenze steht, dort, wo die Tschechenfaust ur-
deutsches Land berührt. Auf steilem Schloßberg
erhebt sich Hohenberg, das den Stürmen der
Zeit widerstand und heute als die einzige, wirk-
lich gut erhaltene Burg im ganzen Fichtelgebirge
anzusprechen ist. Gekrönt mit Türmen, wohl-
bewehrt mit Mauern, ist sie ein Mahnmal an
der heutigen Reichsgrenze, und es ist zu wün-
schen, daß die Bemühungen, „sie einem dem
Vaterland und dem deutschen Volk dienenden
Zweck zuzuführen", wie mir ein hochverdienter
Heimatforscher schreibt und wie es der Kreis-
leiter Pg. Kellermann vorhat, von Erfolg sind.
Die Urgeschichte Hohenbergs liegt im Dunkel.
Wahrscheinlich wurde die Feste von Heinrich IV.
(1056—1106) zur allgemeinen Sicherheit er-
richtet. Die Lage war ja wie geschaffen, um
schon in frühester Zeit einen solchen Bau an-
zulegen. 1223 tritt in einem zu Eger ausgestellten
Freiheitsbrief für das Kloster Waldsassen ein Theobaldus von Hohenberg mit als Zeuge auf. Die von Hohenberg
scheinen ein reichbegütertes Geschlecht gewesen zu sein. Ihnen gehörten auch die Burgen zu Eger und Wunsiedel.
Gegen Ende des 13. Jahrhunderts verkaufte ein Künzel (Kneusel) von Hohenberg Burg und Burgherrenrecht zu
Eger und Wunsiedel an die Burggrafen von Nürnberg. Einige Jahre später wurde dann sicher auch das Stamm-
schloß zu Hohenberg an die Burggrafen veräußert. Genaues verschweigt leider die Chronik. Als sicher darf aber
angenommen werden, daß der Verkauf noch an den Burggrafen Friedrich III. (1261—1297) vorgenommen wurde.
Bereits 1285 erscheint der Name derer von Hohenberg letztmals. Zu dieser Zeit muß also das Geschlecht aus-
gestorben sein.
Von den mächtigen Burggrafen wurde Hohenberg mit anderen Besitzungen im Fichtelgebirge wiederholt
verpfändet. So hatte sich Burggraf Johann II. (1332—1357) zusammen mit seinem Bruder Albrecht von einem
Rüdinger von Sparneck am 20. Dezember 1341 viertausend Pfund Heller geliehen. Dem Entleiher wurde dafür
der ganze egerländische Besitz als Pfand gegeben. Dazu gehörte auch Hohenberg. Zur Zurückzahlung dieses Dar-
lehens wurde von Juden Geld angenommen. Am 29. September 1408 kam Hohenberg mit anderen Besitzungen
der Burggrafen an den Grafen Günther von Schwarzburg. Uber den erfolgten Wiederkauf ist urkundlich zwar nichts
bekannt, doch muß dieser bald erfolgt sein, denn bereits am 28. März 1412 gesteht Burggraf Johann III. (1397 bis
1420) zu, daß er für geliehene 2960 rheinische Gulden von „Heinrich und Jan von Feilitzsch, Jörg und Wilhelm von
Wildenstein und Ullrich und Nickel den Säcken" außer verschiedenen Besitzungen auch Hohenberg, Wunsiedel und
Arzberg eingesetzt habe. Aber bereits am 9. Juli 1413 vermachte derselbe Burggraf seiner Tochter, der Gräfin Elisa-
beth zu Württemberg, wieder das „slos Hohenberg". In der Urkunde heißt es:
„Elisabeth vnser tochter, (soll) ihr lebtag jnnen haben vnser slos und stat Beyerreuth, das slos Hohenberg, Wunsiedel,
slos und stat Arcberg, Epprechtstein, und Kirchenlamitz den markt und auch Weißenstat..."
Abb. 42. Burgruine Thierstein. Im Burghof.
Ausn. Hofmann-Arzberg, München.