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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 36.1935

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Hofmann-Arzberg, Hans: Bayerische Ostmarkburgen
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https://doi.org/10.11588/diglit.35025#0030
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Daraus geht u. a. auch hervor, daß auch in Arzberg früher ein Schloß vorhanden war. Die Lage hierzu
war ja wie geschaffen.
Anno 1417 überläßt Johann III. das ganze Amt Hohenberg unter Wiederkaufsvorbehalt dem Ritter Apel
Vitztum. In einer 1422 zwischen dem Brandenburgischen Hause und dem Landgrafen von Thüringen und Mark-
grafen zu Meißen abgeschlossenen Konvention wird diesem Apel Vitztum u. a. auch die Verpflichtung auferlegt,
wachsam gegen alle Räubereien und Befehdungen zu fein. Durch einen Lehensbrief des Königs Adolf gelangt 1622
die Feste Hohenberg endgültig in den Besitz der Burggrafen.
Ostmark! Bayerische Ostmark! Grenzland!
Wenn wir von den Türmen und Mauern des Hohenberger Schlosses das Land ringsum bestaunen, das deutsche
Land, das nach Osten durch eine willkürlich gezogene Grenze auseinandergerissen ist, dann spüren wir erst so recht das
Glück, Deutscher auf freiem Boden zu sein!


Abb. 43. Hohenstein.

Bayerische Ostmarkburgen! Ich kenne euch alle! Oft stand ich schon oben bei den Trümmern auf den Höhn!
Golden leuchtete die Sonne vom Westen und sandte letzte Strahlen in die verträumten Winkel und Nischen. Lange
hielt mich die Stimmung: das Raunen des ernsten Fichtelgebirgswaldes, das Glockengeläute drunten im Tal. Abend
war es geworden. Die Nacht sank hernieder und ringsum war feierliche Stille. An das alte, ehrwürdige Gemäuer
gelehnt, träumte ich zeitvergessen in die Helle Mondnacht. Träume, voll von Hörnerklingen und Schwerterklirren,
von Kämpfen um die Burg, von einer Zeit, wo Deutsche gegen Deutsche gewütet haben. Der Ruf eines Kauzes
zerriß den webenden Schleier der Vergangenheit, führte mich zurück zur Gegenwart, zu weitaufgerissenen Fenster-
mauern, gähnenden Burgtoren. Merkzeichen dafür, wohin herrische Loslösung vom Volksganzen führt.
Viele Stunden waren wir schon bei den alten Burgen und Ruinen und süegen dann noch hinauf zu der als
Trutzburg und Trutztum gewordenen Asenturmehrenhalle auf dem Ochsenkopf, ausgeführt von dem Architekten des
werdenden Dietrich Eckart-Ehrenmals der Flossenbürg, Pg. Dipl.-Jng. Reissinger, Bayreuth-Düsseldorf.
Und am Asenturm, dem steinernen Dokument und Mahnmal einer vorwärtsdrängenden Zeit prangt der von
dem hochverehrten verstorbenen Heimatfreund und Goetheforscher Prof. Hacker in Wunsiedel gleichsam als Symbol
geweihter Spruch:
„Wetter und Sturm, trutzt der Asenturm, Tus ihm gleich, mein deutsches Reich."
 
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