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Abb. 109. Schloßkirche zu Fürstenstein.
bing auf der uralten Heerstraße Regensburg—Passau—
Wien führte die Burgenfahrer bis Deggendorf. Hier wurde
links abgebogen und wieder über die Berge das hoch
liegende Regental erreicht.
Auf der Paßhöhe beim Waldhaus Rusel vermittelte
eine kurze Ruhepause den Genuß einer herrlichen Fern-
sicht bis aus das Arb- und Rachel-Massiv.
Die Burg Weißenstein über der malerischen alten Stadt
Regen wetteifert durch die Kühnheit ihres Bauplatzes mit
der Flossenbürg. Nur eine lange Holzbrücke führt vom
Eingang der Burg zu dem einzelstehenden Quarzfelsen,
auf dem sich der Bergfried erhebt. — Der Burgwart
brachte über die Burg und ihre Lage auf dem sogenannten
Pfahl, einem zerrissenen, kammähnlichen Quarzfelsen —
bereits im letzten Jahrbuch Näheres.
Einer freundlichen Aufnahme in der behäbigen Stadt
Regen folgte die Fahrt zur Saldenburg nach Passau zu,
die den Namen „Waldlaterne" trägt. Sie ragt weit über
das Gebirge empor und bildete mit dem Schloß Fürsten-
stein und der Engelburg ein Festungsdreieck, das für die
Sicherheit der Gegend wohl sorgen konnte.
Der mächtige Bau der Saldenburg ist ein viereckiger
Granitklotz, dessen Außenabmessungen, wenn auch nicht
die innere Einrichtung, an die englischen keeps erinnern.
Wohntürme solcher gewaltigen Größe dürften im nörd-
kvmmen. Der Besitzer, Fürst Thurn und Taxis, ein alter
Gönner unserer Vereinigung, läßt es an der notwendigen
Pflege des malerischen Baues nicht fehlen. In dankbarer
Erinnerung an die reiche Gastfreundschaft im Regens-
burger Schloß bei früheren Burgenfahrten sandte die
Vereinigung von hier aus an den Fürsten einen draht-
lichen Gruß.
Die Aufnahme im Ort Falkenstein war ganz besonders
freundlich und herzlich. Ein Musikzug des Arbeitsdienstes
setzte die Burgenfahrer durch den ausgezeichneten Vortrag
künstlerisch wertvoller Werke in freudiges Erstaunen. Eine
Sammlung nach dem einfachen Imbiß, bei dem Bez.-
Oberamtmann Roding und Bürgermeister Albrecht die
Burgenfahrer kernig begrüßten, ergab für die Armen des
Ortes eine Summe von über 200 RM.
Die Rückkehr nach Regensburg erfolgte über Kallmünz,
das mit seinen mächtigen alten Mauern und mit seiner
unbeschreiblich malerischen Lage an und in den Kalkstein-
felsen über der wasserreichen Nab und Lauterach durchaus
würdig erschien, ein beliebter Aufenthaltsort für Künstler
zu sein.
Die Burgruine zeigt noch die bedeutenden Reste einer
sehr umfangreichen Anlage. Ausgrabungen in und um die
Burg haben bewiesen, daß schon der vorgeschichtliche
Wehrbau die strategische Wichtigkeit ihrer Lage über dem
Zusammenfluß von Vils und Nab zu schätzen wußte.
Eine wundervolle Fahrt von Regensburg über Strau-
Abb. 110. Passau. Jnnkai.
Phot. Maurer L Schütz.
Abb. 109. Schloßkirche zu Fürstenstein.
bing auf der uralten Heerstraße Regensburg—Passau—
Wien führte die Burgenfahrer bis Deggendorf. Hier wurde
links abgebogen und wieder über die Berge das hoch
liegende Regental erreicht.
Auf der Paßhöhe beim Waldhaus Rusel vermittelte
eine kurze Ruhepause den Genuß einer herrlichen Fern-
sicht bis aus das Arb- und Rachel-Massiv.
Die Burg Weißenstein über der malerischen alten Stadt
Regen wetteifert durch die Kühnheit ihres Bauplatzes mit
der Flossenbürg. Nur eine lange Holzbrücke führt vom
Eingang der Burg zu dem einzelstehenden Quarzfelsen,
auf dem sich der Bergfried erhebt. — Der Burgwart
brachte über die Burg und ihre Lage auf dem sogenannten
Pfahl, einem zerrissenen, kammähnlichen Quarzfelsen —
bereits im letzten Jahrbuch Näheres.
Einer freundlichen Aufnahme in der behäbigen Stadt
Regen folgte die Fahrt zur Saldenburg nach Passau zu,
die den Namen „Waldlaterne" trägt. Sie ragt weit über
das Gebirge empor und bildete mit dem Schloß Fürsten-
stein und der Engelburg ein Festungsdreieck, das für die
Sicherheit der Gegend wohl sorgen konnte.
Der mächtige Bau der Saldenburg ist ein viereckiger
Granitklotz, dessen Außenabmessungen, wenn auch nicht
die innere Einrichtung, an die englischen keeps erinnern.
Wohntürme solcher gewaltigen Größe dürften im nörd-
kvmmen. Der Besitzer, Fürst Thurn und Taxis, ein alter
Gönner unserer Vereinigung, läßt es an der notwendigen
Pflege des malerischen Baues nicht fehlen. In dankbarer
Erinnerung an die reiche Gastfreundschaft im Regens-
burger Schloß bei früheren Burgenfahrten sandte die
Vereinigung von hier aus an den Fürsten einen draht-
lichen Gruß.
Die Aufnahme im Ort Falkenstein war ganz besonders
freundlich und herzlich. Ein Musikzug des Arbeitsdienstes
setzte die Burgenfahrer durch den ausgezeichneten Vortrag
künstlerisch wertvoller Werke in freudiges Erstaunen. Eine
Sammlung nach dem einfachen Imbiß, bei dem Bez.-
Oberamtmann Roding und Bürgermeister Albrecht die
Burgenfahrer kernig begrüßten, ergab für die Armen des
Ortes eine Summe von über 200 RM.
Die Rückkehr nach Regensburg erfolgte über Kallmünz,
das mit seinen mächtigen alten Mauern und mit seiner
unbeschreiblich malerischen Lage an und in den Kalkstein-
felsen über der wasserreichen Nab und Lauterach durchaus
würdig erschien, ein beliebter Aufenthaltsort für Künstler
zu sein.
Die Burgruine zeigt noch die bedeutenden Reste einer
sehr umfangreichen Anlage. Ausgrabungen in und um die
Burg haben bewiesen, daß schon der vorgeschichtliche
Wehrbau die strategische Wichtigkeit ihrer Lage über dem
Zusammenfluß von Vils und Nab zu schätzen wußte.
Eine wundervolle Fahrt von Regensburg über Strau-
Abb. 110. Passau. Jnnkai.
Phot. Maurer L Schütz.