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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 8.1906-1907

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Nr. 1
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Schäfer, R.: Pfälzer Burgruinen
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https://doi.org/10.11588/diglit.31824#0015

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stil cruf. Nlit ihren reichen Sceinporcalen iassen sie auf dic kunftvollc Ausgestaltung der
verfchwundenen Herrcnrvohnung fchließen (Abb. Z). Dic beiden Gceimvappen übcr dcn
Eingangen stellcn die zusainincngestcllten Schilde von Speier, Wcißcnburg und das
Lamilienwappen des Bifchofs Eberhard von Dienheim dar. Als Iahr der Erbauung
ist auf einer dem Wappen beigefügten Inschrift das Iahr IZ9Z angegeben.

Eine der alcestcn Bcrgfesten der pfalz ist die Burg Eandeck. Die Burgruine weist
Äauteile aus dem 12. bis 15. Iahrhundert und aus noch spacerer Zeic auf. Der
Bergfricd der Burg Eandeck ist eincr der schönsten und Mgleich ain besten erhaltenen, die
aus hohenstaufischer Zeit auf uns gekoimncn sind, sclbst die Zinnen sind noch die ursprüng-
lichen. Leider verhinderce ein Mißgeschick eine phocographische Aufnahme. Von der
ehemaligcn Zngbrückc, die dcn cinfigcn Zugang zur Burg vermittelte, slehen noch der
außere Brückenkopf mic dcm Rundbogen dcs Eingangstorcs und zwei von der Grabensohle
aufragende Pfeiler der Brückenbahn. Der Besuch der Burg Eandeck kann allen, die
in diese Gegend kommen sollcen, auf das angelegentlichste empfohlen werden. Die Ruine
dcs einst lcmingischcn Schlosscs Eindelbrunn, zeigt die Mirbenuyung des Grundfelsens,
auf dem sie slehc, zu 1?erteldigttiigsanlagen. Das Schloß isr wohl im 11. Iahrhundert
erbauc worden. Die Aussichc von den Höhen des Schlofses gehörc ;u den charakteristischsten
und lohnendsten im Süden des pfalzer Berglandes. Eeider lassen hier die kvege manchmal
rechc viel ;u wünschen übrig.

Wenig bekannr ist anch die Burgruine Drachensels (Abb. ^).*) Auch diese Burg

licgt weir abseirs von den beguemen Ver-
kehrswegcn und außerdem in einer arm-
Iichcn Gegend, so daß manche die Unan-
nchmlichkeitcn schcucn und auf den Besuch
dieser Xuinc, die eine bcdeutende Geschichre
hinrcr sich har, ver;ichten.

1ZZ5 wurde dic Burg von einer
Gtreitinacht der Gtadt Straßburg, wclche
das größce Incercsse an ihrer Zerstörung
haccc, erobcrr und;erstörc. Indesscn muß
die Äurg bald wieder aufgcbaut wordcn
sein. Gegcn Endc des 1ö. Iahrhundercs
gewann namlich der Drachenfels größere
Bcdcucung, Lndem cr für den Wasgauer
Adcl als Versammlungsorc dicnte, wo dic
policischen 1?erhältnisse beracen wurden.
Die Burg ist in den Lels hineingcbaur,
wobci Wohnungen, Gange und Trcppen
aus dcm rorcn Sandstcin herausgearbeitct
warcn. Die Ruine lag noch vor einigen
Iahrcn voilkommcn uncer den Schurtmassen
begrabcn und ist cs ;um Teil noch jcyt. —
Das Urbild einer Felsenburg stellc die Bur-
gengruppe von Alr-Dahn (Abb. 5) dar.*)
Ein wahres Labyrinrh von Gangen,

Abb. Z. Madeiibura, Trexpeiiturm.

«) Aus der Sammlung des herausgebers beigefügt.
 
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