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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 8.1906-1907

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Nr. 1
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Austellung der Bauhütte Hohkönigsburg vom 15. Oktober bis 12. November bei Ed. Schulte in Berlin
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Burgschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31824#0032

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22

Italiei, (dreimal), Frankreich usw. gemachk I)at, von deren Ergebnissen einige einschlägige Arbeiten, die
sür die Hohkönigsburg besonderes Interesse habcn, in der Ausstellung ausgelegr waren, B. die Aufnahme
der Burgen von Assissi, Lastel Fenis im Tal von Aosta, Villeneuve les Papes bei Avignon usw-

Zu der in besonderer Mappe ausgestellren großen Darstellung der Hohkönigsburg aus dem
Besiy Seinee Majestät des Raisers und Rönigs in hintereinander folgenden Schnirren, welche die ganze
Burg von Gsten gesehen, in allen ihren einzelnen Teilen zeigt, hat eine ähnlich ausgeführte Darstellung
rheinischer Burgen durch de» Historiographen und Architekten wilhelm Dilich (um ISstZ bis ld17 an-
geferrigr, st Dilich, Aheinische Burgen, Verlag von Franz Ebhardt Lo., Berlin 5st), die Anregung
und das Dorbild gegelein 2Ille ausgestellren Zeichnungcn waren als Studienzeichnungen und Modelle
zu berrachten. <!)ft schon haben spätere Feststellungen in Urkunden oder nachteägliche Freilegung alrer
Mauerzüge wesentlichc Veränderung in der Einzelausbildung herbeigeführt. Ein Vergleich der ersten
Entwürse mit dem großen ausgeftellren Modell konnre darüber interessanke Auskünsre geben.

Fast kein Dag vergeht, ohnc daß in der Öffentlichkeit die Frage der Erhalrung oder wieder-
hersiellung unserer Baudenkmale mir leidenschafrlichem Eiser besprochen wird, daß sür oder gegcn die
wiederherstcllung dieses oder jenes Baues gekämpft wird. In der Presse, i» Vorträgen und Flug-
schrisren wird der Gegenstand von den verschiedensten Seiten beleuchter.

Es konnte daher wohl ein Interesse erwecken, einmal zu sehe», wie wirklich gcarbeitet
wird, nachdem die Vorsrage, ob wiederhergestellt werden soll, in bejahendem Sinne entschieden ist, welche
lNittel vorhanden sind und wie sie ausgenutzt wcrden können, um die gestellte 2lufgabe zu lösen, um
getreu nach zwingcnden 2lnhaltspunkren zu bilden und doch einen künstlerischen Gesamteindruck sür das
wiederherzustellende Bauwerk zu erringe».

weirer har die Ausstellung wertvolle Anregungen gegeben und Folgerungen erlaubt über die
Art, wie die früheren Erbauer die heute so moderne „werkkunst", die Runst im Handwerk, ausübten,
worübcr die Arbeiten der alren Sreinbildhauer, Schlosser, waffenschmiede und Mctallgießer manchcs
gure Beispiel zeigen, obgleich das Meiste nur in Trümmern aus uns gekommen ist.

Aostlcben. Gefähl-dek.

Der Eurm der Burss;wcndelstein wird abgetra-
gen; nur ein Srück davon soll noch stehen bleiben. Die
2ioßleber Zeitung schreibt dazu: „wir leben in einer
Zeir, an der an allen Ecken die Erde aufgebuddelr
wird, um 2llrertümer zu enkdccken, viele Millioncn
werden dasür jährlich ausgegeben, und hier wird ein
stolzes historisches wahrzeichen kurzerhand und noch
dazu mit großer Mühe niedergerissen wir meinen,
daß, wcnn der Durm wirklich schadhast war, man
das Geld, das jetzt die lssiederlegung kostet, ebenso-
gur für eine Befestigung verwenden konnre, zumal
derselbe ja niemandem im wege steht."

Erhalmn nsarbci ren.

Llitorberg.

Der Ausschuß zur Erhaltung der Burgruine
Elsterberg (fälschlich ssobedaburg) beschloß in seiner

ersten Siyung, zunächst den Südostturm dadurch zu
erhalten, daß derselbe von dem darin lagernden
Schurre besreit wird. Das sächsische Ministerium
dcs Innern hat auch sür dieses Iahr zur Voi-
nahme von Erhaltungsarbeiten 5M M. bewilligt.
rjerlesbarisen.

Die Brandenburg bei Herleshausen im wer-
ratal ist von einem Rommissar dcr weimarischen
Regierung besichrigt worden. Das Ergebnis war,
daß Erhaltungsarbeiten norwendig sind. — Die
Burg ist eine der schönsten des werrarales und
insolge ihrer Lage an der Eisenbahn Berlin
Eisenach—Frankfurr a M. sehr bckannt. Sie bestehr
aus mehreren, durch «Nuergräben gereilten einzelnen
Befestigungen. Don den drei Türmen eincm
runden, einem sechseckigen, einem viereckigen — zeigen
zwci noch bcdeutende Höhc. Die Burg ist erst
nach dem dreißigjährigen Rriege verfallen.
 
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