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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 8.1906-1907

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Nr. 4
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Schäfer, R.; Thun, Martin; Gümbel, ...; Romberg, Eduard: Zur Burgenfahrt der Vereinigung 1907
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4: Von Kappoltsweiler zur Hohkönigsburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31824#0090

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76

Nttrrclaltcrs und der

4. Von Rappoltsweiler zur ^ohkönigsburg.

alt-berübinte Gcadt Xappolcörveller ist einc der scbönsten iin ganzen
Elsast. 77acur und Runst habcn dcn Mrc inic Rcizen ausgestaccch
cvie lvcnige andcrc Scadce Dcucschlands. Er ist herrlich gelegcn,
ain ssuste dcr bcivaldcccn Vogcscn, ani Eingange ins roinantische
Gtrengbachcal, rings uingebcn von Wcinbcrgen, auf denen sein viel
gerükinccr IDcin ivachst. Dic Gcrastcn der Gcadc und die alccn
Hauscr, an die sich zuin Tcil historische Erinnerungen knüpfen (das
pfciferkaus!), versctzcn dcn Äcsucher zurück in die Zeiren des
Xcnaissance.

Gcin charakccristisches Gcpragc cinpfangc Xappolcsiveiler abcr durch dic „drci
Burgcn auf cincin Bcrgc", die k?cste Hoh-Rappolcstein, dic Ulrichsburg )Abb. 7) und
dic Burg Gicrsberg.

^appolcsivcilcr, jctzt Rrcisstadc niic cciva 6666 Einivoknern, ivar ini Uiiccelalcer
dcr Utittclpunkt der grostcn Xappolcstcincr .Zerrschafc. Das Gescklechr dcr Xappolcstciner,
dcsscn Vcsitzungen sich ivcic in die Uingcgend erftreckten, rcsidicrte hier bis ;u seincni
Erloschcn iin Aakrc I67Z. kAach langercn Erbstreicigkcicen ging dann dic »Zerrschafr an
dcn Pfalzgrafcn Lhristian ll. von Zivcibrückcn übcr, dessen kAachkoinincn crft in dcn
Gcürincn dcr fraitzosischcn Xcvolurion ihrcr clsastischcn Vesitzungcn vcrlustig gingcn.

Auf begucni angelcgtcn Waldivcgcn, dic ivunderschonc Ausblickc über die Vorberge
dcr Vogescn bicccn, gclangr inan von dcr Gcadc Xappolcsiveiler zur Ulrichsburg inic ihren
herrlichcn Durin- und Pallasbaurcn aus roinanischcr Zeic. Der Blick von hier aus auf
dic Burg Gicrsbcrg ist cinzig. Vurg und ö'clscn scheincn inic einander vcrivackscn zu sein.

In ivenigcn U linuren führc der Pfad zu der ain höchsten gelegenen der drci Burgen,
der Veste Hoh-Xappolcstein odcr ?llccnkaftel, deren Erbauungsieir ivakrscheinlich in den
Anfang dcs IZ. Iahrhundcrcs fa»c. Ani langstcii kac sich von ihr der Bcrgfricd gchalren,
in deni cine in neuercr Zeic angelegcc Trcppc zur Gpitze einporführc. Das panoraina,
das sich von hier aus bicccc, ist noch schöncr und uinfasseiidcr als bci der Ulrichsburg.

Dcr ursprüngliche Graininsitz der »Zcrren von Tvappolcstcin ist dic Ulrichsburg, die
bcrcics 1684 in Urkundcn auscrirc. Ahrcn gegenivarcigen 77aincn hac sie erst vicl sparer
crhalren zu Ehrcn des hl. Ulrich, dcin I4Z5 dic Gchlostkapclle gcivcihc ivurdc. E»is dahin
ivird sic in Urkundcn kur; das Lastruin Xappolcstein gcnannc, IZ7I auch dic Vlidcrburg,
ivoraus hcrvorgehc, daß in dicscin Iahrc schon die oberc Burg (Hoh-A.appolrstein) bc-
standcn habcn niust.

Dic 4?cstc Gicrsbcrg (Rlcin-Rappolcstcin, das inan nennt GLersberg, ivie es in Urkunden
hcistc) ist dic klcinstc und nicdrigst gclcgenc dcr Burgen. Zuin ersten Ulale gcschichc ihrer
iin Iahre 1288 Erivahnung. Sic hiest dainals dcr Gcein oder Egpis. Dcn bAanien
Giersbcrg nahni sie erst nach I Z64 an, als sie von den Rappolcstcincrn in dcn Äcsitz der
vZcrrcn von Gicrsberg iin U »ünstcrcale übergegangcn ivar.

Daniic vcrlasscn ivir diese pcrlen deucscher BurgcnbaukuustI und ivcndcn uns nun
zur Hohkönigsburg.

Siehe Dcutsche Burgcn von Bodo Ebhardt, Band II, 675 sf. Vcrlag von Ernst IVasinuth in Berlin,
 
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