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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 8.1906-1907

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Nr. 5
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31824#0125

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11l

Besitzweckscl.

>Sü6eskeim.

Dic im hleslAen g)etc gelcgcnc Bueg „wineck",
ging zum peeisc von SöSSe» Mark an cincn Berlinee
Heren übee.

wiederhersiellunFsarbelten.

Itzopenkagen.

Mit dcm wiedceaufbau dcr Ropenl)agenee
'lxristiansboeg, des 1KK4 niedcrgebeannten Ronigs-
schlofses, das scitdem als Auine dalag, ist bcgonncn
worden. Die umfangrcichen Aäumungsaebciten auf
dcr Schloßinsel bestnden sich in vollcm Gangc. Unter
dcn abgcbrochencn Tcilcn hat man Reste der
Burg gefundcn, die Bischof Absalon pricfter
und Staatsmann in eincr person — am Schluffe
des 12. Iahrhunderts dort zum Schuye gegen die
kriegcrischen wendcn anlcgtc und die zum Grund-
stock der hcutigcn dänischcn Hauptstadt wurde. Es
zcigt sich bci dicscr Gclcgenbcit, daß jcne alte Burg
von wcit größerer Ausdchnung war, als man
bisher annahm; Absalons Burg ist ein zu jener
Zeit schr achtungswertes Vertcidigungswcrk gcwcsen,
umschlosscn von einer Ringmaucr, dic eine Fläche
von 2M Fuß im Durchmcsscr cinfaßtc. Dic Mauer,
ausgeführt aus bchaucncn Rrcideftcincn von fast
zwei Meter Dickc, ist doppclt und dcr Zwischcnraum
mit Steinen und IZalk angefüllt gewcsen. Ucber dic
Einrichtung der Burg lasscn sich nur Vcrmutungen
anstellen; doch ift man übcrzeugt, daß der sogenanntc
„Brunnen Absalons", cinc hcute noch sprudelndc
Guelle schönstcn klarcn wasscrs, tatsächlich aus jcner
alten Zeit stammt.

wcitcr hat man dic Rcste zwcicr schwcrcr Türme
aus roten Maucrstcincn gcfundcn, die, wic die
Täglichc Rundschau berichtct, dic Burg nach dcm
Südcn kin bcgrcnztcn; frübcr sckon fand man
Reste eincs andcren Turmcs — an derjenigcn
Stclle, wo spätcr dcr als Gcfängnis bcnuyte, bc-
rüchtigtc „Blauc Durm" sich crhob — und dicse drci
Türme kabcn dcn Vorwurf zum wäppcn Ropen-
hagcns abgcgcbcn, daß schon in cincm altcn Stadt-

sicgel von 12SS zu findcn ift. Auf dem gcschichtlichen
Grunde habcn die Zcitcn Schicht auf Schicht gchäuft;
was der Fcind zcrstörte, wurde wiedcrheegestcllt
und tritt in ncueree Focm auf. So findet man
Restc cines Mauerwcrkes aus dcr Zcit dcr Rönigin
Margarete und natürlich zahlreichc Ucberblcibsel
späterer Schloßbauten. Von dem im Iahrc 1SS4
eingcäscherten Schlosse sind die Rellce gut erhaltcn,
dic königlichc Rüchc stcht fast unverändert da, und
dic breite Rönigstreppe ist unversehet. Der Ulcubau
dürftc mindcstcns ein Iahrzehnt in Anspruch nchmen.

Luurnbui'g.

Die preußische Regierung hat 22M Mark zur
Verfügung gcftellt, die zu Rcpaeaturarbeiten an dcr
Ruine Lauenburg verwandt werden sollen. Für dic
Ausbesserung des baufälligen Trcppcnhauses wcrden
von privatcr Seite Mittel gesammelt. Sw Mark
hat bereits der Harzklub-Zweigverein aufgcbracht.

?lusgrabungen und Funde.

Lppstem.

Die Ausgrabungen, welche durch dcn Architcktcn
Fran; Burkhard auf Burg Eppstein i. D. im Auf-
tragc des Fürsten Stolbcrg-Wcrnigerode zur Aus-
führung kamcn, hattcn wicdcrum schöne Erfolgc:

Von dem Verteidigungsraum aus, welcher im
Dezcmber vorigcn Iahrcs freigelcgt wurde, gclangtc
man in das cigcntlichc Stallgebäude, welches circa
S,SO m lang und 5,M m breit war. Glcich ;u Anfang
stieß man auf zwei vollftändig crhaltene Schwcinc-
skclettc, wclche dicht zusammcngekaucrt an dcr Tür
nach dcm Vorhofe zu lagcn. Das Stallgcbäudc
wurde cbenfalls frcigelegt. Es steht nunmchr in
seincr chemaligcn Gestalt wieder da. Dic altc Stall-
gassc mit großcn Sand- und Daunusschicfcrstcinplatten
ist vollkommcn erhalten gcblicbcn, cbcnso die Drcppen-
anlage von dcm Vertcidigungseaum nach dem Stall
und dic wcitcrc von dem Stall aus nach cinem
andeecn, bis jcyt noch verschütteten Raum. Eine
Unmcnge altcr Töpfc, Eiscnrcstc, Spaerennagel,
Tonpfcifchcn in allcn Größcn, cinigc mit französischcm
 
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