Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 8.1906-1907

DOI Heft:
Nr. 3
DOI Artikel:
Die Burg Ziesar
DOI Artikel:
Die Burgenschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31824#0072

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Burg Ziesar.

Bei dcr kleine» Stadt Ziesar im Regierungsbezirk Magdeburg ist cinc alte Burg glcichen Namens
erhalten, deren llstaine angeblich bcreits iin Jahre S4S erwähnt wird. Die Burg, oft ein Aufenthalt dcr
Bischofe von Magdeburg und eine wichtige Grenzfeste des Erzstiftes Magdcburg, hat an vielen Schick-
salen der Mark Brandenburg mehr oder wcnigcr tcilgenommen. Auch in den Rämpfen dee Ltuiyows
spielte sie eine Rollc und die Feste gab auch eincr Familie Ziesar, auch Zicgesar geschrieben, ihren Namen.
Man vcrmutct auch, daß unser erster Hohenzoller, Burggraf Fricdrich von Vtürnberg, auf dem Marsche
von Nürnberg nack Brandcnburg Gast des damaligen Bischofes gcwescn ist und somit auf der Burg
genächtigt hat.

Jn der Rcformationszeit, bei Aufhebung des bischöflichen Vermogens, wurde die Burg kurfürstliche
Domäne und verblieb bis ltzlS dem Fiskus, dann kam sie in Privatbesiy und gehört heute unsercm Mit-
glicd Hcrrn Rittcrgutsbcsiyer Sachscnbcrg, wäkrcnd dic mitken im Gutc gelegcnc Rapelle Eigentum des
Staates ist.

Die Rapclle cnthält noch Grabdenkmäler der brandenburgischen Bischöfe, sowic ein schr gut er-
haltcncs 2lltar Rclicf. Unmittclbar anstoßcnd crkebt sich das Gutsgcbäude, frükcr VUoknung dcr Bischöfe,
dessen Eingang früher in eincm Turm gelegen war, den cin frühcrer Besiyer wegen angeblicher Bau-
fälligkcit abtragcn ließ.

Unscrc Abbildungcn zeigcn dic Ausdcknung dcr zum größtcn Deil »ock ursprünglichen Burggebäudc,
die um einen großcn Hof herum angeordnet sind. Ein mächtiger Bergfried, rund aus Feidsteinen gebaut,
crhebt sich ;u einer Höhe von ZK Metern.

Die Spuren dcs altcn kockgclcgcncn Eingangs sind noch vorkandcn; der jcyigc Zugang fükrt von
cbencr Erde in den Durm und ist von dcn Vorbcsiycrn durch das <?>erausnehmcn der ca. 5 rn starken Fels-
steinwand geschaffen. Dcr Bcrgfried hat in der 2lenaissancezeit cinen massiven Aufsatz erhalten in der Form
cincr Lischofsmütze, und an dcn ringsumgckcndcn Zinnen bcfinden sick noch einigc gut erkaltenc wappcn
(das Iagowsche Rad, die Brandenburger Schlüssel, die Rohrschen Spiyen, das Bülowsche wappcn
(14 goldene pfennigel usw.k Die Besichtigung der Burg ist gern gestattet und wird namentlich im
Sommer von dem Militär des unwcit belegenen Truppenübungsplayes Alten-Grabow nachgesucht.

Ges'akrdek.

lEerlin.

Der Eandeskonservator dcrprovinzBrandenburg
kat bcimRuItusministcrium dic Erkaltung dcsDurmes
des altcn waisenhauscs zu Lcrlin bcantragt. Ieyt
ist Einspruch dagegen erhoben und der Turm wird
mit dcn gesamten Gebauden fallen.

ilKlkinKenborn.

Da sich seit einiger Zcit Abbröckelungen an dcr
Ruinc Blankcnborn in württcmbcrg zeigcn, sodaß
der Zugang mit Gefahr verbundcn ist, hat die
Staatsforstverwaltung, die Besitzerin der Ruine,

Mittel zur Instandsetzung bcwilligt. Die Arbeiten
sollen im llaufc dieses Sommers vorgcnommen
werden.

übcbui'zlelck,

Die Burgruinc Scharzfeld im Harz ist gcfährdet.
Der Ejscnbaknfiskus bcabsicktigt dic 2lnlage eincs
Stcinbruches geradc unterhalb der Burg.

Wlederherstellungsarbeiren.

sslllenei

In einer am 2l. März abgehaltencn Siyung
des 2lussckusses für dic Iubclfcicr der Grafsckaft
Mark wandte sich Herr Professor Frentzen-Aachen
 
Annotationen