Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 8.1906-1907

DOI Heft:
Nr. 1
DOI Artikel:
Schäfer, R.: Pfälzer Burgruinen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31824#0020

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
rvie bei diesem Anblick. — Zum Gchluffe sei vcm den bedeurcndften Burgruinen im
pfälzer Land nc>ch die Hartenburg^') (Abb. 7) erwähnr. Sie rvar ;u Anfang des
lö. Iahrhunderrs schon mehr als einc einfache Burgenanlage. Gie galc als eine ftarke
Lestung, deren ihr damaliger Besitzer, Graf Emich VIII. vcm Eeiningen, gar sehr bedurfte;
denn Raiser Maximiliau I. verhängce 15l2 über ihn die Reichsacht, da er sich an
Eudwig XII., Rc>nig von ^rankreich, angescklvssen hatte. Dcn gewalcigen, dauerhafr ge-
fügten Gceinmaffen dicser Anlagen gegenüber kcmnren auch die angclegcntlichen 2Ze-
nlühungen der Franzoscn, sie ;u ;erftören, keinen vc-IIsrändi'gen Erfvlg haben und sc>
kvmmc es, daft noch manches erhaltcn blicb. Go ift cin mächriger Battcrieturm vorhanden,
der in Güddeutschland nicht viclc scinesglcichen hat; bei einem Gesamcdurchmcffcr von
25 m hat er Ilmfassungsmaucrn von 7 m Dicke. 2luch cin sogcnannter Rugelcurm ist

Abb. ?. Hartenburg, Burghof.

von großem Inreresse. Er wird Rugelturm gcnannt, da außen an seiner Beklcidung
eine 2ln;ahl von Halbkugeln, die fteckengebliebene Ranoncukugcln vorstcllen sollen, erhaben
aus dcn Gceinciuadern hcrausgemeiftelt sind. Es war dies eine Trutzmarke für die
Stärke der Befcstigung, dic auch an 1.Aürnberger Basteicn vorkommt. Gan; in der
ITlähe der Hartenburg liegen die groftarcigen Auincn der Bencdiktiner-2lbtei Eimburg
auf der Stätte eines fränkischen Schlosses des Her;ogs Ronrad, der als Ronrad II. ;um
Deucschen Rönig gewählc wurde. Den E>au des Rlosters von Etmburg unternahm
Raiser Ronrad II. im Ilahre I0Z0 mit der 2Zestimmung, daß die Rirche die Grabstättc
des salischen Geschlechtcs werden sollrc.

In der Rrypta (2lbb. 8) sieht man eine stark beschädigce steinerne Inschrift-
Tafel, die ursprünglich Lm Eettner eingesetzt war und sich auf dessen Errichtung, sowie

*) 5iehe auch Burgwart pahrg. VII, 5eite 46.
 
Annotationen