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Hans Multscher 1429. Der Schmerzensmann
Almer Münster


Diese Zuschreibung dürfte
jedenfalls, was jene 5 Rathaus-
figuren betrifft, deren sehr ver-
witterte Originale noch im Ge-
werbemuseum stehen, während
neue Kopien derselben (von C.
Federlin, Alm) an der jetzt mit
erneuerter Bemalung geschmückten
Rathausfassade angebracht sind,
Zweifeln begegnen. Der dornen-
gekrönte Christus (s. Bild),
„die interessanteste Almische Stein-
statue jener Zeit", deutet auf seine
Wundenmale — also der Schmer-
zensmann. „Die Köi Performen
mager, doch geschmeidig; das Ge-
sicht ein schmales, vornehmes Oval,
schön, mit einem leidenden Aus-
druck, aber doch männlich". Was
die Datierung des Werks betrifft,
so handelt es sich um die, auf
einem früher an der Plinthe an-
gehefteten (jetzt verschwundenen)
Täfelchen gestandene Jahreszahl,
welche nach einer alten Chronik
(Wollaib 1714) 1429 hieß, die
aber Ed. Mauch, der sie noch
1869 sah, gewalttätig als durch
Aebermalung aus 1329 entstan-
den erklärte, da er sich stilistisch
jene Frühzeit nicht erklären konnte
(Baust, zu Alms Kunstgesch.,
Heft 1869). Ich habe schon im
Text meines Münsterwerks (Stutt-
gart, Wittwer 1805; Sp. 31,
Anm. 4, aus welchem auch die
Reproduktion in der vorliegenden
Monographie stammt), dieseMau-
chische Behauptung gerade aus
stilistischen Gründen, „welche das
Werk in die erste Hälfte des
15. Jahrhunderts weisen", abge-
lehnt und bemerkt, daß die über-
lieferte Zahl 1429 viel eher richtig
 
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