Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
15ΰ

Makaria. DasNedonthal.

mer aber hart wie Eisen wird. Der Uferstrich ist mit Dü-
nen gesäumt, durch welche das Meer seinen verderblichen
Sandablagerungen selbst ein Ziel gesetzt hat. Trotz der
vielfachen Zerstörung durch Krieg und durch Erdbeben,
trotz der Stockung ihrer Gewässer und der noch immer
mangelhaften Bewohnung ist die Ebene noch jetzt eine Ma-
karia oder Segens-au, die Gartenilur des Peloponneses; von
baumreichen Gebirgshängen rings geschützt, nur dem er-
frischenden Seewinde oifen, ist sie noch jetzt, wie zu Eu-
ripides Zeit
ein Land
Voll schöner Frucht, von tausend Bächen überströmt,
Für Rind und Schafe giebt es reiche Weidedur,
Nicht wird's im Winter durch der Stürme Frost geplagt,
Noch glüht es unter all zu strengem Sonnenblick 29,
Im Südosten wird die Ebene von den Taygetosabhängen
begränzt, aus denen der Nedon hervorströmt. Es ist ein
enger und rauher Bergwinkel, der jedoch seine besondere Ge-
schichte hat und neuerdings durch verschiedene Entdeckungen
näher bekannt geworden ist. Die grössten der Ortschaften,
welche hier um die Nedonquellen zerstreut liegen, heissen
die hinteren Dörfer, weil sie von Mistra aus, zu dem sie
in der letzten Zeit gehört haben, hinter dem Berge gelegen
sind. Oberhalb der Abhänge zieht sich von Norden nach
Süden der hohe Bergrücken hin, welcher mit schmalem
Kamme die Zuilüsse von Nedon und Eurotas scheidet. So
sicher hier die Gränze von der Natur bezeichnet ist, so war
sie doch in alter wie in neuer Zeit eine immer angefochtene
und bestrittene. Derselbe Hader, aus welchem die messe-
nischen Kriege entsprangen, wurde noch vor den Richter-
stuhl des Tiberius gebracht, wo die Gesandten Messeniens
zwar die Thatsaclie einräumten, dass die Lakedämonier des
Berglands älteste Herren wären, wie dies schon die von
Sparta ausgegangene Gründung des Artemisheiligthums in
Limnai bezeugte — aber bei der Theilung unter den He-
rakliden sei ihrem Könige das Land feierlich abgetreten.
In diesem durch Felsinschriften jener Zeit erwiesenen Be-
 
Annotationen