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Abiai. Choiros. Weg nach Sparta.
Winkel des Golfs verpflanzt wurde, bleibt durchaus räth-
selhaft. Die Lage aber ist ohne Zweifel die von Abiai;
die drittehalb Stunden Wegs von Kalamata entsprechen den
siebzig Stadien, welche die Alten bis Pherai rechneten.
Polygonmauern auf der Höhe, Dämme, die sich in das
Meer erstrecken, Inschriften mit dem Namen von Abiaten
zeugen von der alten Stadt, welche nach der Landessage
an die Stelle des homerischen Ire getreten sein sollte. Sie
bestand noch als Stadt in der Zeit der Antonine, aber ihr
von des Hyllos Amme Abia gestiftetes Herakleion und ihr
Asklepieion waren verschwunden A
Von dort ist noch eine Stunde Wegs nach Kitriaes, dem
ersten wirklich geschützten Seehafen dieser unwirthlichen
Küste. Wenn man zwei Drittel dieses Wegs zurückgelegt
hat, bricht durch die Wand der Uferklippen eine tiefe Fels-
schlucht, in der während der nassen Jahreszeit ein wilder
Giessbach vom Taygetos herunterbraust, der Sandävabach.
Hier war die Choirios (d. i. Sauthal) genannte Schlucht und
bis dahin ging zu Pausanias Zeit der Antheil Messeniens
an der Taygetoshalbinsel; eine dürre Felsgegend, welche
den stärksten Gegensatz zu der nahen Pamisosebene bildet;
die Abhänge sind wie die der südlichen Maina durch Ter-
rassenmauern in zahlreiche, schmale Stufen getheilt und so
für einen mühseligen Ackerbau empfänglich gemacht A
Der zweite Weg von Kalamata geht in die Nedaschlucht
hinein und dann rechts in das Gebirge über Lada Kützava,
um jenseits in der tiefen Schlucht bei Trypi nach der Eu-
rotasebene hinunterzusteigen. Der Weg wird auf acht bis
zehn Stunden bis Misträ geschätzt; er ist aber so beschwer-
lich und in schlechter Jahreszeit so durchaus ungangbar,
dass meistens der Weg über Leondari vorgezogen wird. Im
Alterthume muss die Bergstrasse gangbarer und besuchter
gewesen sein; die Spartaner \mrbanden sich gewiss auf kür-
zestem Wege mit ihren jenseitigen Eroberungen; auch hat-
ten sie ein nach Pherai benanntes Stadtthor A
Der dritte Weg geht von Kalamata über den Nedon und
Abiai. Choiros. Weg nach Sparta.
Winkel des Golfs verpflanzt wurde, bleibt durchaus räth-
selhaft. Die Lage aber ist ohne Zweifel die von Abiai;
die drittehalb Stunden Wegs von Kalamata entsprechen den
siebzig Stadien, welche die Alten bis Pherai rechneten.
Polygonmauern auf der Höhe, Dämme, die sich in das
Meer erstrecken, Inschriften mit dem Namen von Abiaten
zeugen von der alten Stadt, welche nach der Landessage
an die Stelle des homerischen Ire getreten sein sollte. Sie
bestand noch als Stadt in der Zeit der Antonine, aber ihr
von des Hyllos Amme Abia gestiftetes Herakleion und ihr
Asklepieion waren verschwunden A
Von dort ist noch eine Stunde Wegs nach Kitriaes, dem
ersten wirklich geschützten Seehafen dieser unwirthlichen
Küste. Wenn man zwei Drittel dieses Wegs zurückgelegt
hat, bricht durch die Wand der Uferklippen eine tiefe Fels-
schlucht, in der während der nassen Jahreszeit ein wilder
Giessbach vom Taygetos herunterbraust, der Sandävabach.
Hier war die Choirios (d. i. Sauthal) genannte Schlucht und
bis dahin ging zu Pausanias Zeit der Antheil Messeniens
an der Taygetoshalbinsel; eine dürre Felsgegend, welche
den stärksten Gegensatz zu der nahen Pamisosebene bildet;
die Abhänge sind wie die der südlichen Maina durch Ter-
rassenmauern in zahlreiche, schmale Stufen getheilt und so
für einen mühseligen Ackerbau empfänglich gemacht A
Der zweite Weg von Kalamata geht in die Nedaschlucht
hinein und dann rechts in das Gebirge über Lada Kützava,
um jenseits in der tiefen Schlucht bei Trypi nach der Eu-
rotasebene hinunterzusteigen. Der Weg wird auf acht bis
zehn Stunden bis Misträ geschätzt; er ist aber so beschwer-
lich und in schlechter Jahreszeit so durchaus ungangbar,
dass meistens der Weg über Leondari vorgezogen wird. Im
Alterthume muss die Bergstrasse gangbarer und besuchter
gewesen sein; die Spartaner \mrbanden sich gewiss auf kür-
zestem Wege mit ihren jenseitigen Eroberungen; auch hat-
ten sie ein nach Pherai benanntes Stadtthor A
Der dritte Weg geht von Kalamata über den Nedon und