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Der westliche Theil der Ebene.

Das westliche Ufer ist nicht von gleicher Fruchtbarkeit.
Die Höhen treten hier näher gegen den Fluss vor, der
Saatboden ist nicht so eben und wasserreich. Vielleicht ist
dieser Landstrich die alte Hyamia, welche den aus Messe-
nien flüchtigen Androkliden nach dem ersten Kriege zum
Wohnsitze angewiesen wurde. Obgleich sie den Spartanern
die Rückkehr in das Land ihrer Väter verdankten, schlos-
sen sie sich dennoch bei dem Ausbruche des zweiten Kriegs
mit vollem Eifer der nationalen Erhebung an. Der Haupt-
ort des westlichen Pamisoslandes ist Andrussa, das in by-
zantinischer, fränkischer und türkischer Zeit eine nicht un-
bedeutende Stadt war, wie die Ueberreste der Mauern und
Wasserleitungen, der Kirchen, Moscheen und Steinhäuser
beweisen; jetzt ist es ein Dorf geworden, welches von einer
Waldung edler Fruchtbäume umgeben ist. Hinter Andrussa,
das zur Beherrschung der Ebene wohlgelegen ist, erhebt
sich der südliche Fuss des Euagebirges; an seinem Ab-
hange liegt auf dem Wege nach Messene das Dorf Samäri
und in der Nähe eine schöne byzantinische Kirche, welche
auf dem Platze und zum Theile aus den Marmorresten eines
Tempels erbaut ist. Von den Bächen, die sich unterhalb
Andrussa vereinigen, kommt der grösste aus der Schlucht
von Psoriari, westlich von Messene; hier liegt ein Kloster
des heil. Andreas, in welchem eine starke Quelle aus dem
Boden dringt. Das ganze Bergland nordwestlich von An-
drussa ist noch nicht genügend durchforscht. Ihm entspringt
jene Reihe von Giessbächen, welche mit ansehnlicher, aber
wechselnder Wasserfülle in gleichen Abständen \mn einan-
der den Weg durchschneiden, der vom Pamisos aus längs
des messenischen Meerbusens nach der westlichen Halb-
insel führt. Pausanias nennt unter ihnen nur den Bias mit
einem in der Nähe desselben — nach dem Pamisos zu —
gelegenen Heiligthume der Ino-Leukothea. Da er ihn un-
mittelbar vor Korone anführt, so ist der Bias vielleicht der
heutige Djane, der im innersten Theile der koronäischen
Bucht mündet, nachdem er das ganze Lykodimogebirge in
 
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