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Der Gränzbezirk gegen Elis.

zeichnen, als die langgezogene Thalschlucht, welche süd-
lich von dem Gränzflusse mündet, den Fluss von Kyparis-
siai. Er diente einst, wie noch jetzt, zur Verbindung der
Küste und des Binnenlandes; hier wanderte Thamyris der
Sänger von Oichalia nach Pylos und im Jahre 403 v. Chr.
zog König Agis durch den messenischen Aulon in die Le-
preatis. Der östliche Zugang des Thals ist der Ebene von
Sulima benachbart, und so ist die Nachricht Strabons zu
verstehen, dass man das alte Dorion, in der Nähe von Oluris
oder Olura, in dem messenischen Aulon suchte. Hier lag
auch eine Ortschaft dieses Namens, die unter lakonischer
Herrschaft bewohnt war. Bei der Mündung, wo die Berge
wieder so nahe gegen das Meer vortreten, dass sie einen
Küstenpass bilden, steht in der Nähe schöner Quellen eine
Johanneskapelle; dies ist vermuthlich die Stelle des Askle-
piostempels, den der Küstenweg berührte.
Nördlich vom Aulon wird die wohlbewässerte Uferebene
der Kyparissier zu einem schmalen Streifen, einem langge-
streckten Seepasse, der an verschiedenen Stellen, nament-
lich bei dem Sandanoi-Berge leicht zu sperren ist. An der
Nedamündung breitet sich wieder eine ungemein reiche
Ebene aus, voll üppiger Vegetation; doch ist auch sie, wie
die ganze Strecke von Kyparissiai her und viele Stunden
nordwärts fast ganz unbewohnt, denn die beiden Plagen
der griechischen Flachküsten, Fieberluft und Stechmücken,
sind hier im höchsten Maasse fühlbar. Auch den Alten muss
trotz des Asklepios die ganze Gegend nicht recht heimlich
gewesen sein, sonst würde namentlich die Nedamündung
der Sitz einer bedeutenderen Niederlassung geworden sein.
Die Neda ist so versandet, dass sie auch nicht die kleinste
Barke aufnehmen kann. Es war nur ihre Schlucht, welche
die Bewohner der Westküste im aristomenischen Kriege be-
nutzen konnten, um sich mit der Besatzung von Eira in
Verbindung zu erhalten V
 
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