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Die Gränzverhältnisse gegen Attika.

das ionische Staatsl,eben zu bewältigen, wie es ihnen in-
nerhalb der Halbinsel gelungen war. Korinth war der Aus-
gangspunkt dieser Kriegszüge; von hier wurde Megara do-
risirt, wie Epidauros und Troizen von Argos aus. Die
Korinthier rückten also ihre Gränze bis an die Kerata vor,
die Bakchiaden herrschten von Tenea bis Eleusis; in den
gemeinschaftlichen Königssagen erkennt man noch den Zu-
sammenhang der beiden Nachbarstaaten. Später löste sich
Megara, durch die natürliche Gliederung der Landschaften
begünstigt, von seiner Mutterstadt und nun beginnen die
Gränzfehden an beiden Abhängen der Geraneia, aus deren
wechselndem Erfolge es zu erklären ist, dass einerseits die
Eschatiotis, andererseits Krommyon megarisch genannt wer-
den. In geschichtlichen Zeiten aber lässt es sich nicht nach-
weisen, dass die Megareer bis an den Isthmos vorgegriffen
hätten, obwohl unaufhörlich, auch in der Zeit der Perser-
kriege, um die geranischen Ebenen gehadert und gekämpft
wurde. Die nachbarliche Eifersucht überwog auch hier das
Gefühl der Nationalität und das von den Doriern zurück-
gedrängte Megara schloss sich 461 den Athenern an, wel-
che begierig die Gelegenheit ergriffen, das abgerissene Stück
ihres Landes, wie es König Pandion einst beherrscht hatte,
sich wieder anzueignen, die Peloponnesier von Böotien ab-
zusperren und zugleich die Brücke zum korinthischen Meer-
busen zu gewinnen. Dadurch verloren die kleinen Territo-
rialstreitigkeiten an der Geraneia ihre Bedeutung; Athen
und Korinth waren von Neuem Gränznachbarn geworden
und der Streit um den vorwiegenden Einfluss wie um die
Benutzung der Strassen und Häfen in Megaris entzündete
zuletzt den peloponnesischen Kriegt.
 
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