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II.
Philipps Werbung um Ingeborg.
Drei Jahre, nachdem sich der König mit seiner
Gattin Elisabeth wieder versöhnt hatte, 1187, gebar ihm
diese einen Knaben, den nachmaligen Ludwig VIII., den
„Löwen“. Doch sie selbst starb bereits am 15. März 1190.
Bald nachher zog Philipp ins Heilige Land. Ende
des Jahres 1191 ist er vom Kreuzzuge nach Frankreich
zurückgekehrt, und am 20. Dezember des folgenden
Jahres wurde der Genosse seiner Kreuzfahrt, Richard
Löwenherz, bei Wien gefangen genommen. Der Eid,
den Philipp, ehe er von Accon segelte, dem englischen
König auf das Evangelium vor allem Volk geleistet, dass
er, heimgekehrt, weder ihm noch seinem Lande oder
seinen Leuten Schaden zufügen werde, noch dulden
wolle, dass ein anderer es thäteJ), war längst vergessen.
Schon auf der Heimreise von Palästina hatte er in Rom
verlangt, Cölestin III. solle ihn von dem Eide lösen, da-
mit er an Richard angeblich erfahrene Unbill durch
Angriff auf die Normandie und seine anderen Länder
rächen könne1 2). Zwar der Papst hatte ihm dies verwei-
gert, ihm unter Strafe des Anathems die Ausführung
seiner Absicht untersagt; doch vom Eide entband er
sich selbst, und die Drohung Cölestins schreckte ihn
wenig. Angeblich hätte Philipp nun bei Kaiser Hein-
1) Benedict. Petroburg., Rec. XVII, 526 c.
2) Ibid. 541 b.
II.
Philipps Werbung um Ingeborg.
Drei Jahre, nachdem sich der König mit seiner
Gattin Elisabeth wieder versöhnt hatte, 1187, gebar ihm
diese einen Knaben, den nachmaligen Ludwig VIII., den
„Löwen“. Doch sie selbst starb bereits am 15. März 1190.
Bald nachher zog Philipp ins Heilige Land. Ende
des Jahres 1191 ist er vom Kreuzzuge nach Frankreich
zurückgekehrt, und am 20. Dezember des folgenden
Jahres wurde der Genosse seiner Kreuzfahrt, Richard
Löwenherz, bei Wien gefangen genommen. Der Eid,
den Philipp, ehe er von Accon segelte, dem englischen
König auf das Evangelium vor allem Volk geleistet, dass
er, heimgekehrt, weder ihm noch seinem Lande oder
seinen Leuten Schaden zufügen werde, noch dulden
wolle, dass ein anderer es thäteJ), war längst vergessen.
Schon auf der Heimreise von Palästina hatte er in Rom
verlangt, Cölestin III. solle ihn von dem Eide lösen, da-
mit er an Richard angeblich erfahrene Unbill durch
Angriff auf die Normandie und seine anderen Länder
rächen könne1 2). Zwar der Papst hatte ihm dies verwei-
gert, ihm unter Strafe des Anathems die Ausführung
seiner Absicht untersagt; doch vom Eide entband er
sich selbst, und die Drohung Cölestins schreckte ihn
wenig. Angeblich hätte Philipp nun bei Kaiser Hein-
1) Benedict. Petroburg., Rec. XVII, 526 c.
2) Ibid. 541 b.