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XL
Verhandlungen zwischen Philipp August und
Innocenz. — Ingeborgs Lage.
Kaum hatte Philipp vom Papst die Legitimation
seiner Kinder erreicht, so hielt er es nicht mehr für
nötig, Innocenz weiter in dem Glauben zu belassen, dass
er geneigt sei, auf dessen politische Wünsche einzu-
gehen. Ende des Jahres 1201 gelangte jenes Aner-
kennungsschreiben nach Frankreich, und Anfang 1202
teilte Philipp dem Papst, der anderen Dank erwartet
haben mochte, in einer Form, die noch mehr als nur
energisch genannt werden kann, mit, dass er in keiner
Art gesonnen sei, den welfischen Schützling des Papstes
zu fördern. Der König schreibt, er wundere sich um
so mehr, dass Innocenz den minder rechtmässig erwählten
Otto in jeder Art unterstütze, da dieser und sein ganzes
Geschlecht Frankreich stets feindlich gewesen sei. Wäh-
rend der Papst ihm schreibe, dass er auf seine und seines
Reiches Ehre besonders bedacht sei, wolle er in Wahr-
heit Otto und die ihm anhängen, wolle er seine Feinde
über ihn erhöhen. Sonstige Beschwer, die der Papst
ihm verursachte — es ist offenbar das Interdikt und
was darauf folgte, gemeint —, habe er geduldig ertragen;
1) Delisle („Catal.“ 668) setzt den Brief (Reg. de neg. imp.
63) 1201; doch aus der Antwort (Reg. de neg. imp. 64), welche
Rec. XIX, 408 nach einer im British Museum vorhandenen,
vom 26. März 1202 datierten Abschrift mitgeteilt ist, muss das
Schreiben Philipps Anfang 1202 gesetzt werden.
XL
Verhandlungen zwischen Philipp August und
Innocenz. — Ingeborgs Lage.
Kaum hatte Philipp vom Papst die Legitimation
seiner Kinder erreicht, so hielt er es nicht mehr für
nötig, Innocenz weiter in dem Glauben zu belassen, dass
er geneigt sei, auf dessen politische Wünsche einzu-
gehen. Ende des Jahres 1201 gelangte jenes Aner-
kennungsschreiben nach Frankreich, und Anfang 1202
teilte Philipp dem Papst, der anderen Dank erwartet
haben mochte, in einer Form, die noch mehr als nur
energisch genannt werden kann, mit, dass er in keiner
Art gesonnen sei, den welfischen Schützling des Papstes
zu fördern. Der König schreibt, er wundere sich um
so mehr, dass Innocenz den minder rechtmässig erwählten
Otto in jeder Art unterstütze, da dieser und sein ganzes
Geschlecht Frankreich stets feindlich gewesen sei. Wäh-
rend der Papst ihm schreibe, dass er auf seine und seines
Reiches Ehre besonders bedacht sei, wolle er in Wahr-
heit Otto und die ihm anhängen, wolle er seine Feinde
über ihn erhöhen. Sonstige Beschwer, die der Papst
ihm verursachte — es ist offenbar das Interdikt und
was darauf folgte, gemeint —, habe er geduldig ertragen;
1) Delisle („Catal.“ 668) setzt den Brief (Reg. de neg. imp.
63) 1201; doch aus der Antwort (Reg. de neg. imp. 64), welche
Rec. XIX, 408 nach einer im British Museum vorhandenen,
vom 26. März 1202 datierten Abschrift mitgeteilt ist, muss das
Schreiben Philipps Anfang 1202 gesetzt werden.