180
Tochter Mathilde mit dem Kinde Philipp sollte das
Bündnis befestigen. Am 21. August 1201 wurde die-
selbe vereinbart i). Dies geschah mithin vor jenem päpst-
lichen Akte, doch mochte die Legitimierung des nun
verlobten Knaben dem König doppelt erwünscht sein.
Vor allem aber wurde in derselben Zeit die Verlobung
der jungen Maria mit dem damals fünfzehnjährigen Grafen
Arthur von Bretagne geplant1 2), dessen Erbansprüche
Philipp gegen Johann so eifrig vertreten hatte. Im
April 1202 wurde auch diese Verlobung — ohne Wissen
und wider den Willen Johanns von England — ge-
schlossen 3). Sofort liess der König von Frankreich Arthur
wieder jene Ansprüche auf die Bretagne, Poitou und
Anjou erheben4) und begann von neuem den Krieg mit
Johann. Arthur von Bretagne aber wurde wenige Mo-
nate nach jener Verlobung von Johann im Kampf ge-
fangen genommen, und in dieser Gefangenschaft kam
er um.
1) Delisle, „Catal.“ 674. — Die Urkunde bei Baluze, „Hist,
de la maison d’Auvergne“. Die Ehe sollte erfolgen „40 Tage,
nachdem Philipp zu dem Alter gemäss der Gewohnheit der Kirche
gekommen“. Dieselbe wurde im Mai 1210Jgeschlossen. (Delisle,
„Catal.“ Nr. 1219.)
2) Chronic. Andegav. (Rec. XVII, 325) zu 1201. — Die Mit-
teilung des Rog. v. Hoved., Maria sei mit einem Sohne König
Wilhelms von Schottland verlobt worden, ist offenbar eine Ver-
wechselung, die daher rührt, dass Arthur ein Neffe dieses Königs
war. (Bened. Petroburg., Rec. XVII, 470 a.)
3) Delisle („Catal.“ 726) 1202 April 14—30.
1) Rig. (ed. Delab.) c. 138. — Rad. von Coggeshale, Ree.
XVIII, 95 d.
Tochter Mathilde mit dem Kinde Philipp sollte das
Bündnis befestigen. Am 21. August 1201 wurde die-
selbe vereinbart i). Dies geschah mithin vor jenem päpst-
lichen Akte, doch mochte die Legitimierung des nun
verlobten Knaben dem König doppelt erwünscht sein.
Vor allem aber wurde in derselben Zeit die Verlobung
der jungen Maria mit dem damals fünfzehnjährigen Grafen
Arthur von Bretagne geplant1 2), dessen Erbansprüche
Philipp gegen Johann so eifrig vertreten hatte. Im
April 1202 wurde auch diese Verlobung — ohne Wissen
und wider den Willen Johanns von England — ge-
schlossen 3). Sofort liess der König von Frankreich Arthur
wieder jene Ansprüche auf die Bretagne, Poitou und
Anjou erheben4) und begann von neuem den Krieg mit
Johann. Arthur von Bretagne aber wurde wenige Mo-
nate nach jener Verlobung von Johann im Kampf ge-
fangen genommen, und in dieser Gefangenschaft kam
er um.
1) Delisle, „Catal.“ 674. — Die Urkunde bei Baluze, „Hist,
de la maison d’Auvergne“. Die Ehe sollte erfolgen „40 Tage,
nachdem Philipp zu dem Alter gemäss der Gewohnheit der Kirche
gekommen“. Dieselbe wurde im Mai 1210Jgeschlossen. (Delisle,
„Catal.“ Nr. 1219.)
2) Chronic. Andegav. (Rec. XVII, 325) zu 1201. — Die Mit-
teilung des Rog. v. Hoved., Maria sei mit einem Sohne König
Wilhelms von Schottland verlobt worden, ist offenbar eine Ver-
wechselung, die daher rührt, dass Arthur ein Neffe dieses Königs
war. (Bened. Petroburg., Rec. XVII, 470 a.)
3) Delisle („Catal.“ 726) 1202 April 14—30.
1) Rig. (ed. Delab.) c. 138. — Rad. von Coggeshale, Ree.
XVIII, 95 d.