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fahrener Mann. Als Legat nach Sizilien, nach der Lom-
bardei, nach Polen, nach dem Orient war er bereits ver-
wendet wordenJ).
VI.
Der Legat Petrus in Frankreich.
Petrus von Capua ist, als er endlich nach Frankreich
kam, noch geraume Zeit hindurch nicht ernstlich in der
Angelegenheit Ingeborgs vorgegangen. Ob er etwa nach
seinem Eintreffen Ermahnungen an den König gerichtet,
wie sie so oft schon fruchtlos an diesen ergangen waren,
ist nicht bekannt. Wenn es in der That gleich anfangs
geschehen, so ist die vom Papst vorgeschriebene Frist
für strenges Handeln jedenfalls nicht innegehalten wor-
den. Geschah es nicht, so liegt die Vernachlässigung
der Sache Ingeborgs auf der Hand. Doch trifft den
Legaten für diese Säumnis der Vorwurf, den Zeitgenossen
erhoben haben'* 2), nicht; denn der Papst nennt Petrus in
einem Schreiben des nächsten Jahres3) „den getreuen
1) Ciaconii, „Vitae pontific. et cardin.“ I, p. 1162. Gewöhn-
lich wird er mit seinem Familiennamen Petrus Capuanus genannt;
er war in Amalfi geboren.
2) Für die betr. Stelle in den Ann. Aquicinct. (Rec. XVIII,
551 d) gibt es zwei Lesarten: (Petrus cardinalis . .. negotium de
divortio reginae sibi iniunctum) „conatur exequi“ und „tepide
exequitur“. Die letztere Lesart hat das Chronic. Andrense des
Abt Wilhelm v. Andres (Abt 1211—34) übernommen.
3) Langebeck, „Ss. Ree. Danic.“ VI, 94, ohne Inscription. —
Nach Theiner, „Mon. vet. Slavoi;. meridional.“ und nach Ree. XIX,
386 an Erzbischof Walter v. Rouen.
fahrener Mann. Als Legat nach Sizilien, nach der Lom-
bardei, nach Polen, nach dem Orient war er bereits ver-
wendet wordenJ).
VI.
Der Legat Petrus in Frankreich.
Petrus von Capua ist, als er endlich nach Frankreich
kam, noch geraume Zeit hindurch nicht ernstlich in der
Angelegenheit Ingeborgs vorgegangen. Ob er etwa nach
seinem Eintreffen Ermahnungen an den König gerichtet,
wie sie so oft schon fruchtlos an diesen ergangen waren,
ist nicht bekannt. Wenn es in der That gleich anfangs
geschehen, so ist die vom Papst vorgeschriebene Frist
für strenges Handeln jedenfalls nicht innegehalten wor-
den. Geschah es nicht, so liegt die Vernachlässigung
der Sache Ingeborgs auf der Hand. Doch trifft den
Legaten für diese Säumnis der Vorwurf, den Zeitgenossen
erhoben haben'* 2), nicht; denn der Papst nennt Petrus in
einem Schreiben des nächsten Jahres3) „den getreuen
1) Ciaconii, „Vitae pontific. et cardin.“ I, p. 1162. Gewöhn-
lich wird er mit seinem Familiennamen Petrus Capuanus genannt;
er war in Amalfi geboren.
2) Für die betr. Stelle in den Ann. Aquicinct. (Rec. XVIII,
551 d) gibt es zwei Lesarten: (Petrus cardinalis . .. negotium de
divortio reginae sibi iniunctum) „conatur exequi“ und „tepide
exequitur“. Die letztere Lesart hat das Chronic. Andrense des
Abt Wilhelm v. Andres (Abt 1211—34) übernommen.
3) Langebeck, „Ss. Ree. Danic.“ VI, 94, ohne Inscription. —
Nach Theiner, „Mon. vet. Slavoi;. meridional.“ und nach Ree. XIX,
386 an Erzbischof Walter v. Rouen.