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Doch der klug ausgesonnene Plan zerschlug sich
und der Kampf dauerte fort.
Der Abt von Casamari mochte, um seine Mission
zu erfüllen, von Frankreich nach England und von Eng-
land nach Frankreich reisen1), er hat nichts aus-
gerichtet. Im April 1204 2) schrieb ihm der Papst,
„wenn die Lage Ottos sich auch günstig gestaltet habe“,
sei sie dennoch nicht so stark und gesichert, dass an
seinen schnellen Sieg zu glauben sei. Er möge deshalb
bei Philipp auf den Frieden dringen oder darauf, dass
ihm gemeinsam mit dem Erzbischof von Bourges die
Untersuchung darüber übertragen werde, ob Johann ge-
halten sei, sich wegen der obschwebenden Streitigkeiten
vor der Kurie des Königs von Frankreich zu rechtfertigen.
Wieder wird mit dem Interdikt gedroht, wenn der König
nicht folge, wieder den Erzbischöfen und Bischöfen
Frankreichs befohlen, dasselbe, wenn es verhängt werde,
zu beobachten3).
Der Abt von Casamari hat die Erzbischöfe, Bischöfe
und Aebte Frankreichs in Meaux zu einem Konzil ver-
sammelt, welches zwischen Mitte Juni und Mitte Juli 1204
stattgefunden haben muss4). Hier musste er sich —
1) Gesta c. 129.
2) Ep. VII, 44.
3) Ep. VII, 42.
4) In Innoc. Brief von 1204 Ang. 7 (ep. VII, 134) ist von
demselben bereits die Rede. — Gesta c. 129: „.. . qui (sc. abbas)
cum ad hoc (sc. ad reformandam pacem, vel componendam treu-
pergam) annum integrum laborasset . . . convocavit archiepi-
scoporum et episcoporum et abbatum concilium apud civitatem
Meidensein . . .“ Der Abt kann vor Mitte Juni 1203 nicht nach