Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]: Designtheoretisches Kolloquium (15.1994)

Vergleichen wir diese Aussagen mit heutiger
Produktion, mitheutigen Produktionsantrieben,
mit den heutigen Praktiken der Geldvermehr-
ung, so ergibt sich eine ungeheure Differenz,
eine Gedankenlosigkeit, eben ein Defizit an
Grundwerten, die allen bewußt sein müßten und
die Maß und Grenze setzen sollten.

Eines scheint gewiß: Alle Gesetze des Staates,
alle Vereinbarungen von Welt- und anderen
Organisationen ersetzen nicht Maß und Barrie-
ren, die der einzelne verinnerlicht hat und die
sein Handeln bestimmen. Nur hier entstehen
Verantwortung, Solidarität, Nach- und Vordenk-
lichkeit, die das Handeln in globaler Sicht und
Verantwortung einbeziehen und die den Um-
gang der Menschen miteinander und auch den
Umgang mit anderen Lebewesen und Naturals
Einheit begreifen und nur so positiv beeinflus-
sen können oder auch zerstören.

Designer bemühen sich um Ganzheitlichkeit
ihres Handelns. Sprechen wir also in diesem
Sinne aus unserer Sicht als Menschen und
Designer über Ethik, die möglichst umfassend
die Ganzheitlichkeit unseres Handelns zum In-
halt hat. Dies gebietet um so mehr unsere Po-
sition als Lernende und Lehrende in diesem
Beruf.

Ich wünsche unsviele Einsichten und Informa-
tionen aus den Vorträgen und unseren Gesprä-
chen.

Ich danke allen an der Vorbereitung Beteiligten
für ihre Aktivitäten.

Ich begrüße Sie, die Sie zum Kolloquium ge-
kommen sind, herzlich. Mein besonderer Dank
gilt unseren Gästen, die mit ihrem Vortrag zum
Gelingen dieses Kolloquiums beitragen wollen.

Professor Johannes Langenhagen

Grußwort gehalten am 29.0ktober 1993

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