Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 9.1892

DOI Artikel:
Archivalien des ehem. Cistercienser-Nonnenkloster Baindt bei Weingarten, [30]
DOI Artikel:
Schöttle, Johann Evang.: Zur Geschichte des Klettgaues, [4]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15867#0026

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
lebenslänglich nutznießen dürfe. — G. »ff den 8. Tag des
Monats Abrellen 1486. — S. Der Abt von Salem. —
Perg. Orig. in. Siegel. ^ 390.
A. Perg.-Strf. aus zinnoberrvteui Wachs daS Siegel des Abts
illi. 2. a.): Im gotischen Kapellenhäuschen mit besterntem Hinter-
grund der stehende Abt, in der Rechten ein Buch, in der Linken den
Krnmmstab. — Legende: 8 / Gratis / ioNluUs / avdati!; / NonaMeii /
n/latem. —
1487. Juli 13. Konstanz. Das Ordinariat
Konstanz stellt für Johannes Trnkembrott, Syndikus, als Ver-
treter des Abtes nnd Konvents von Salem, ein Transsnmpt
aus über die bereits verzeichnet Schutzbulle Jnnocenz VIII.
für das Kloster Salem (all. Nr. XDII der Papstnrknndenj.H
. - Datum et ^ctum Lonstaucie, a. NOOEELODXXXVIlo.,
inOict. V^., Oie vero Venerig 13 meusis julii. — D.
Niclrael Lcriptor et Xicolaus ?re§el, Luriae Lonst. Xo-
tarius et scribis curatis tegt. aO permiss. ro§atis et reczuisit.
— Notar: Nikolaus Vogili. — S. Der Offizial und das
Ordinariat Konstanz. — Papierkopie im Kl. Baindtschen Ko-
pialbuch x>a§. 317 secz. 391.
1487. August 16. — Hans Held von Abetsweiler,
seßhaft zu Mittel-Urbach nnd Agatha Haas seine Hausfrau
bekennen, daß ihnen von der Aebtissin Margareta am Feld
nnd dem Konvent des Gotteshauses Baindt das Gut zu Egg-
mannsried, daS' vorher Konrad Ermann und Greta Ruf lehen-
weis innegehabt, gegen einen jährlichen Zins von 9 Scheffel,
halb Veesen, halb Haber, 2^2 Pfund Heller, 2 Hcrbsthühner,
1 Fastnachthenne und 32 Eier, ans St. Martinstag fällig,
auf Lebenszeit verliehen worden sei. — G. a. n. Zinstag n.
n. l. frowentag assumptioinZ 1487. — S. Kaspar Faber,
Alt-Ammann, jetzt Gerichts- nnd Ratsherr zu Waldsee. —
Perg. Orig, ohne Siegel. 392.
1488. Januar 30. — Barbara von Jsenbach, Kon-
ventSsrau des Klosters Baindt, vergleicht sich mit Wissen nnd
Willen der Aebtissin Margareta von Baindt in der Streit-
sache wegen der Hinterlassenschaft ihres Vaters Eglin von
Jsenbach mit dessen Bruder, ihrem Vetter Lipp von Jsenbach,
daß dieser die Erbschaft, bestehend aus dem halben Zehenden
zu Obermeckenbenren, dem halben Zehenden zu Hirschach, dem
ganzen Gut zu Luggbach, 5 Schilling jährlichem ZinS von
dem Zintzlisberg?), 2 Hofe zu Siglishofen, diese "sämtlichen
Güter sind Lehen teils von dem Bischof von Konstanz, teils
von dem Schloß Waldburg, ferner „munwiler halb", dem
Haus zu Ravensburg, im Ort beim Brunnen an Nytharts
Haus, den, Weingarten zu Ravensburg, genannt der Wolfegger,
den halben Weingarten zu Ravensburg „Inn schellang", dem
kleinen Gärtlein oder Stück vor Kästlisthor, dem Krautgarten
mit dem Häuschen vor dem Frauenthor und den zwei Fisch-
gruben im Adermansperg und verschiedene, in der Urkunde
näher beschriebene Fahruisgegenständc, aus Lebenszeit lehens-
weise besitze», aber nichts davon verkaufen und versetzen dürfe,
dagegen alle Geldschulden des Eglin von Jsenbach selig nnd
alle verfallenen Zinse zu bezahlen habe. Nach dem Ableben
des Lipp von Jsenbach soll alles an die Barbara von Jsen-
bach fallen und wenn diese vor dem genannten Lipp mit Tod
abginge, nnd dieser Weib und Kinder hätte, dann möge er
nnd seine Kinder im Besitz der Erbschaft verbleiben, falls aber
keine Nachkommen da wären, würden die Güter und alles
übrige an ihre, Barbaras von Jsenbach, rechtmäßige Erben
übergehen. — G. i. d. Mittwochen vor Liechtmeß 1488. —
0 „Dwz.-Arch." Jahrgang 1890 Nr. 6. S. 24.
Außen Vermerk von spaterer Hand, ,,Es ist nichts mehr
dnrnon beym GvttshanS."

S. Die Aebtissin von Baindt, Ulrich Wöchner, Unterlandvogt
und Konrad Bodmer, Ammann zu Altdorf. — Perg. Orig,
ohne Siegel. 393.
1488. Februar 7. — Hans Brendlin, Vogt, Mel-
chior Bicklin, Stadtammanu nnd Jakob Brendlin, Bürger-
meister zu Markdorf bezeugen, daß sich gemäß ihrem Zuspruch
die beiden wegen gegenseitiger Forderungen in Streit geratenen
Parteien, nämlich der Propst Heinrich von Waldsee, vertreten
durch seinen Bevollmächtigten Peter Ziegler zu Waldsee und Hans
Hölzlein, Bürger zu Altdorf eines- und Thomas Fürer, Bür-
ger zu Markdorf andernteils, versöhnt und ihre gegenseitigen
Ansprüche aufgegeben haben. — G. uff Dornstag n. St. Do-
rotheen tag 1488. — S. Die drei Aussteller. — Perg. Orig,
m. 3 Siegeln. 394.
(Fortsetzung in der Beilage.)
Zur Geschichte des Rletkgaues.
(Ans dem Nachlaß des rastlosen Lvkalgeschichtsforschcrs Pfarrer
Joh. Ev. Schüttle in Seekirch.)
(Fortsetzung.)
lieber das Genealogische will ich noch einiges beifügen.
Theodorich, Herzog von Lotharingen und Kuno,
Graf von Rheinfelden, waren Brüder. Als Kuno verbannt
und aus dem Vaterlande vertrieben war, erwarb er am Rheine
(der Seqnaner) Güter, wie Latius berichtet nnd gegen Ende
des 10. Jahrhunderts erbaute er die Burg und Stadt Nhein-
felden. Die Burg von Rheinfelden war so stark befestigt,
daß sie erst im 18. Jahrhundert von den Franzosen zerstört
wurde. Nach anderen Nachrichten soll er diese Bauten mit
dem Heiratgut und der Erbschaft seiner Gemahlin, einer Witwe
Herzog Karls von Salm und Lotharingen, errichtet haben.
Seine Tochter Nichwara oder RichildiS ehelichte den Kuno,
den Vater Rndolphi. Dies war Kuno II. Mütterlicherseits
soll Rudolf von Kaiser Otto stammen.
Rudolfs erste Gemahlin war Mathilde a. 1059.
Diese starb aber schon a. 1060. Sie war die Tochter Kaiser
Heinrichs III., also Schwester Heinrichs IV. Von 1057 an
wurde sie dem Bischof von Konstanz in Wachsamkeit über-
geben. Um ihretwillen gab ihre Mutter dem Rudolf das
Herzogtum Schwaben. Sie hatte a. 1060 Zwillinge geboren,
woran sie starb, nämlich Rudolf, der a. 1090 starb, nnd
Mathilde.
Die zweite Gemahlin war Agnes, Markgräfin, Schwe-
ster der Bertha, der Gemahlin Heinrichs IV. Nach dem
Tode ihres Mannes hatte sie sich auf dem Hohentwiel und
anderen Kastellen am Rhein anfgehalten. Gebeugt durch Un-
glück aller Art, durch Krankheit, Kummer und Armut ver-
zehrt, aber ergeben in den Willen Gottes, starb sie ea. 1089
und wurde ehrenvoll in St. Blasien in der St. Nikolauskirche
beigesctzt. Andere geben an, sie habe bei den traurigen Kriegs-
länfen sich nach Zürich begeben, sodann in vielem Elend,
Gram und Kummer nach Rheinfelden und sei nach wenigen
Monaten ihrem Manne im Tode nachgefolgt, also 1080 oder
anfangs 1081.
Von Rudolf kommt nur ein einziger Bruder vor, Adel-
bero oder Adelbertus, der als Bischof von WormS a.
1078 gefangen und ins Gefängnis geworfen wurde.
Rudolfs Söhne, Otto und Friedrich, starben ledig
nnd Rudolf der Netteste a. 1090.
Damit war Rudolfs Stamm erloschen; durch seine Tochter
Agnes erbten jetzt die Herzoge von Zähringen Rheinfelden,
sowie das Herzogtum Nlemannicn und Burgund. Nach den
 
Annotationen