294
Hans Sch/iepmann :
tiber einen Stümper und Anfänger, der ...
durch richtiges Studium am richtigen ( )rt"
in's richtige Fahrwasser gebracht werden
müsste. Ich war ja schon vorher mit aller-
lei Kenntnissen »ausgerüstet«, doch das
musste alles geklärt werden, und desshalb
ging ich gerade nach Paris, hier, wo künst-
lerische Techniken so sehr ausgebildet und
geachtet waren, wo grosse Bildhauer sich
nicht scheuten, eine einfache Vase zu formen,
grosse Maler, ein Plakat zu zeichnen; hier
wollte ich studiren, frei, ohne Korrektur
eines Professors« (der glückliche Instinkt
gegen das lauernde Philologenthum!) »die
ganzen Errungenschaften der französischen
Kunst auf mich einwirken lassen.«
Es war also sozusagen Eroberungslust,
die ihn nach Paris getrieben, nicht Gallo-
manie, sondern das Bedürfniss, technisches
Können in dem lebhafteren Kunstlande zu
erringen. Und dann weiter: »Was mich am
meisten gefördert hat, das sind Aufträge
gewesen, Aufträge der verschiedensten künst-
lerischen Arten. Solche Aufträge sind für
die Entwickelung zum wahren Künstler viel
wichtiger, als viele Jahre Akademiebesuch.«
— Ganz gewiss, weil sie eben nicht von
Perrücken, sondern vom Leben bedingt, zu
Leben geboren werden! Merke dir's, deutsches
Volk, wenn du deutsche Künstler haben
willst! — Dann wieder an anderer Stelle heisst
es noch: »Ich habe hier sehr gute Aufträge
HANS CHRISTIANSEN.
und muss man ja da bleiben, wo man sein
Auskommen findet.«
In Erinnerung an seine frühere Thätig-
keit in Verbindung mit O. und F. Schwindraz-
heim, Schlotkc, Messner u. A., (die ich ge-
legentlich der Besprechung von Christiansens
»Flach-Ornamenten« in Heft IV dieser Zeit-
Plakat-Entwurf.
HANS CHRISTIANSEN.
Hans Sch/iepmann :
tiber einen Stümper und Anfänger, der ...
durch richtiges Studium am richtigen ( )rt"
in's richtige Fahrwasser gebracht werden
müsste. Ich war ja schon vorher mit aller-
lei Kenntnissen »ausgerüstet«, doch das
musste alles geklärt werden, und desshalb
ging ich gerade nach Paris, hier, wo künst-
lerische Techniken so sehr ausgebildet und
geachtet waren, wo grosse Bildhauer sich
nicht scheuten, eine einfache Vase zu formen,
grosse Maler, ein Plakat zu zeichnen; hier
wollte ich studiren, frei, ohne Korrektur
eines Professors« (der glückliche Instinkt
gegen das lauernde Philologenthum!) »die
ganzen Errungenschaften der französischen
Kunst auf mich einwirken lassen.«
Es war also sozusagen Eroberungslust,
die ihn nach Paris getrieben, nicht Gallo-
manie, sondern das Bedürfniss, technisches
Können in dem lebhafteren Kunstlande zu
erringen. Und dann weiter: »Was mich am
meisten gefördert hat, das sind Aufträge
gewesen, Aufträge der verschiedensten künst-
lerischen Arten. Solche Aufträge sind für
die Entwickelung zum wahren Künstler viel
wichtiger, als viele Jahre Akademiebesuch.«
— Ganz gewiss, weil sie eben nicht von
Perrücken, sondern vom Leben bedingt, zu
Leben geboren werden! Merke dir's, deutsches
Volk, wenn du deutsche Künstler haben
willst! — Dann wieder an anderer Stelle heisst
es noch: »Ich habe hier sehr gute Aufträge
HANS CHRISTIANSEN.
und muss man ja da bleiben, wo man sein
Auskommen findet.«
In Erinnerung an seine frühere Thätig-
keit in Verbindung mit O. und F. Schwindraz-
heim, Schlotkc, Messner u. A., (die ich ge-
legentlich der Besprechung von Christiansens
»Flach-Ornamenten« in Heft IV dieser Zeit-
Plakat-Entwurf.
HANS CHRISTIANSEN.