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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 2.1898

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I. Darmstädter Kunst-Ausstellung
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Wettbewerb-Entscheidung IX
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https://doi.org/10.11588/diglit.6385#0291

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Wettbewerb-Entscheidung IX: Fenster- Verglasung.

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Eckmann in Berlin, H. E. v. Berlepsch,
Th, Schmuz-Baudiss, Wilhelm Michael,
L. Lichtinger, Karl Gross, August Endell,
J. Winkart & Co. in München, Künstler-
familie Max von Heider & Söhne in Schon-
gau a. Lech, Professor Karl Länger in
Karlsruhe, Paul Stolz in Stuttgart, die Ta-
petenfabrik H. Engelhard in Mannheim und
Lven & Co. in Altona-Ottensen, Riedinger
in Augsburg, Kneusels & Co. in Krefeld,
Buyten & Söhne, Möbelfabrik in Düssel-
dorf. Georg Hulbc und Karl Engelbrecht in
Hamburg, die Kunstwebe-Schule in Scherre-
bek, Hans Müller-Hickler in Aachen u. a.
Einige Maler von führender Bedeutung
wie namentlich der Direktor der Münchener
Akademie Professor von Löfftz und Ludwig
von Hofmann in Rom, ebenfalls geborene
Darmstädter, haben grössere Kollektionen
zugesagt. Auch ein Theil des Nachlasses
von Heinz Heim wird Aufstellung finden.
Nebenbei sei bemerkt, dass auch die nach-
stehend genannten Architekten: Geheimer
Baurath Wallot, Professor Alfred Messel,
Professor Hoffacker, Stadtbaurath Ludwig
Hofmann in Berlin, denen wir ganz be-
deutende Schöpfungen verdanken, Darm-
städter, bezw. in Hessen geboren sind.
Die Darmstädter Künstlerschaft konnte
es mit um so grösserer Zuversicht wagen, in
dieser Weise selbständig vorzugehen, als sie
sich der besonderen Fürsorge Sr. Königl.
Hoheit des Grossherzogs Ernst Ludwig von
Hessen zu erfreuen hat, welcher mit lebhaftem
Interesse und feinstem Verständnisse die
Entwickelung der modernen Kunst, nament-
lich auch der modernen angewandten Kunst
verfolgt und auch das Protektorat über die
Ausstellung übernommen hat.
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WETTBEWERB-ENTSCHEIDUNG IX
der »DEUTSCHEN KUNST UND
DEKORATION« zum 5. Juli 1898.
Fenster-Verglasung, und zwar für ein
dreitheiliges, 1,80 m breites, 2,30 m hohes
im Korbbogen geschlossenes Flurfenster mit
Holzrahmenwerk und aufgehenden seitlichen
Flügeln. Farbiges Kathedralglas ohne Be-
malung in Bleifassung ist vorauszusetzen.
Die Darstellung ist in natürlicher Grösse

in Federzeichnung auszuführen unter Bei-
gabe einer besonderen Farbenskizze. I. Preis
60 Mk., II. Preis 30 Mk., III. Preis 15 Mk.
Die Herren Architekt fulius Faulwasser
und Kunstglaser Karl Engelbrecht, beide
in Hamburg, beriethen am 18. Juli er. als
Preisrichter über die auf 44 Blatt Zeichnungen
rechtzeitig eingegangenen 32 Wettbewerb-
Entwürfe.
Nach eingehenden Berathungen über die
zum grossen Theil trefflich komponirten und
fleissig dargestellten Fensterentwürfe wurde
der erste Preis dem Entwurf mit dem Motto
eines »Fragezeichens am Halbmond« zuer-
kannt. Derselbe zeigt eine überaus geschickte
Theilung des Fenster- Rahmen werks und
innerhalb desselben in technisch wie künst-
lerischer Vollendung im oberen Theil orna-
mental gestaltetes Blattwerk und als Haupt-
feld in vorzüglicher Farbengebung ein
Schiff, das sich auf das glücklichste von
dem gestirnten Himmel abhebt. — Der
zweite Preis wurde dem Entwurf Motto
»frisch gewagt« zugesprochen, der unter
dreien von demselben Verfasser einge-
gangenen Vorschlägen eine rein ornamentale
Verglasung aufweist, bei der die Fassung
der Bleilinien des Hintergrundes in bewusster
und besonders geschickter Weise zum Dekor
mit nutzbar gemacht ist. ■ Den dritten
Preis erhielt der Entwurf mit dem Motto
»Opal«, der eine ungemein interessante
Bildwirkung und Farbengebung zeigt und
vermuthlich sogar dem an erster Stelle preis-
gekrönten Entwurf überlegen gewesen wäre,
wenn der Verfasser nicht in etwas gar zu
unvermittelter Art das Hauptfeld des Fensters
völlig schlicht gelassen und dadurch einen
künstlerisch weniger befriedigenden Eindruck
hervorgerufen hätte.
Eine gleichfalls fast allen anderen Ent-
würfen überlegene Bildwirkung hat ferner
der Entwurf Motto »Monopteros« erzielt.
Derselbe verdient infolge dessen an erster
Stelle eine rühmende Erwähnung und musste
gegen die vorgenannten nur desshalb zurück-
treten, weil die allgemeine Farbengebung
gar zu todt erscheint. Unter den übrigen
Entwürfen von trefflicher Bildwirkung heben
wir denjenigen mit Motto »Thüringen« her-
 
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