Hans Christiansen.
297
ungen, wo beson-
ders deren Schön-
heitvoll ausgenutzt
wird (vgl. die Glas-
fenster S. 306); man
bemerke dabei, mit
welch feinem Sinn
die Schaumblasen
des Wassers de-
korativ ausgebildet
und durch Butzen
zur Darstellung ge-
bracht werden.
Diese Freude
an der Ausnutzung
des technisch Ge-
gebenen, an sinn-
voller Materialver-
arbeitung ist für
die weitere Ent-
wickelung unserer
angewandten
Kunst von höchster
Bedeutung, denn
sie wird uns statt
philologischer
Stilnachahmungen
endlich wieder eine
wahre und unbe-
fangene »Stilistik«
bringen. Die An-
fänge dazu sind in
dem neu erwachten
Sinne für das De-
korative, der ent-
schieden unsere
Zeit zu beeinflussen
beginnt, deutlich
erkennbar.
Christiansen ist
nun entschieden
ein ganz beson-
deres dekoratives
Genie. Das zeigt
sich ausser in dem
Sinne für stil-
gerechte (d. h. also
material- und tech-
nikgerechte, sonst
nichts!) Durchbil-
dung auch in dem
bereits früher her-
vorgehobenen un-
gemeinen Fein-
gefühl für Flächen-
vertheilung, für
den Rhythmus der
Flecke neben dem
der Linie, den z. B.
Eckmann etwas
einseitig bevor-
zugt. Dadurch er-
halten Christian-
sens Schöpfungen
alle etwas Körper-
haftes, Ruhevolles
bei aller Beweg-
lichkeit. Bis in
Jhtch- Verzierung.
98. IX. 2.
HANS CHRISTIANSEN.
297
ungen, wo beson-
ders deren Schön-
heitvoll ausgenutzt
wird (vgl. die Glas-
fenster S. 306); man
bemerke dabei, mit
welch feinem Sinn
die Schaumblasen
des Wassers de-
korativ ausgebildet
und durch Butzen
zur Darstellung ge-
bracht werden.
Diese Freude
an der Ausnutzung
des technisch Ge-
gebenen, an sinn-
voller Materialver-
arbeitung ist für
die weitere Ent-
wickelung unserer
angewandten
Kunst von höchster
Bedeutung, denn
sie wird uns statt
philologischer
Stilnachahmungen
endlich wieder eine
wahre und unbe-
fangene »Stilistik«
bringen. Die An-
fänge dazu sind in
dem neu erwachten
Sinne für das De-
korative, der ent-
schieden unsere
Zeit zu beeinflussen
beginnt, deutlich
erkennbar.
Christiansen ist
nun entschieden
ein ganz beson-
deres dekoratives
Genie. Das zeigt
sich ausser in dem
Sinne für stil-
gerechte (d. h. also
material- und tech-
nikgerechte, sonst
nichts!) Durchbil-
dung auch in dem
bereits früher her-
vorgehobenen un-
gemeinen Fein-
gefühl für Flächen-
vertheilung, für
den Rhythmus der
Flecke neben dem
der Linie, den z. B.
Eckmann etwas
einseitig bevor-
zugt. Dadurch er-
halten Christian-
sens Schöpfungen
alle etwas Körper-
haftes, Ruhevolles
bei aller Beweg-
lichkeit. Bis in
Jhtch- Verzierung.
98. IX. 2.
HANS CHRISTIANSEN.