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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 2.1898

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Atelier-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.6385#0138

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A telier-Nachrichten.

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Bank-Sofa mit Ueberbau.
aTelier-NachroteN.
TT ANS CHRISTIANSEN, der eigentlich
*- erst van Paris aus durch die »Jugend«
bekannt gewordene Maler, gibt die von
ihm »erbetenen knappen biographischen
Notizen« in so frischer Form, dass wir nicht
anstehen, hier der wörtlichen Wiedergabe
Raum zu geben. Der Künstler schreibt
uns: »Ich bin vor 31 Jahren in Plensburg
geboren. Die »Malerei erlernte« ich bei
einem braven Anstreicher während 4 Jahren;
dann bereiste ich einige Jahre die deutschen
Lande als Gehilfe. Der Drang zum Lernen
und einige Stipendien führten mich dann für
drei Semester auf die Kunstgewerbe-Schule
in München und später zu einer sehr lehr-
reichen Studienreise durch die Fluren und
Kunstschätze Italiens (nebenbei gesagt
auf hohem Stahlross). Wie es heute sein
mag, weiss ich nicht, doch erblickte man
damals auf der Kunstschule in München

Entwurf: HANS CHRISTIANSEN.
noch in der Italienischen Renaissance den
alleinseligmachenden Stil, ausser »Trausnitz«
und dergl. gab es in der Malklasse nur
Gyps. Die eigene Phantasie wurde nur zum
Komponiren italienischer Malereien angeregt,
und da das Pflanzenstilisiren z. B. nach Aus-
sage eines dortigen Professors »viel zu
schwer« sei, so gehörte das Naturstudium,
den Akt ausgeschlossen, den Botanikern
und Medizinern.
Was Wunder, dass es uns nun auch
mächtig nach Italien selbst trieb, wo doch
diese Arten Malereien viel schöner und
echter zu finden waren als in den Kopien
der Kopien, die in der Malklasse sich vor-
fanden. So originell nun die Italienische Re-
naissance sein mag, so thut es mir heute
doch leid, ihr so viel meiner Studienzeit in
München und Italien gewidmet zu haben.
Ueberall in Florenz, Rom etc., wo sich
unseren suchenden Blicken irgend eine schöne
Plafondmalerei zeigte, wurde fleissig »studirt«
 
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