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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 2.1898

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Atelier-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.6385#0140

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A telier-Nachrichten.

325

schaffen und studiren können; endlich 1895
wurde mir dieses möglich, ich hing den
Malermeister an den Nagel und ging wieder
auf die Wanderschaft. Zunächst auf eine
Zeit lang nach Antwerpen, dann im Herbst
nach Paris, um Akt, und, da es mir fern
lag, meine Seele für die Zukunft ganz dem
Goldrahmen zu verkaufen, alle vorzüglich
ausgebildeten Techniken an der Quelle zu
studiren, um sie künstlerisch zu verwcrthen.
Ich hatte schon immer der Bleiverglasung
mein besonderes Interesse zugewandt, ich
fand in ihr ein vorzügliches Mittel, meine
Neigung zur reichsten Farbenfreude zu
äussern. Das wunderbare Opalescentglas
forderte ja gleichsam zum Schaffen auf. —
Es war für mich ein Glück, in meinem da-
maligen Reise-
begleiter nach
Amerika, Karl
Engelbrecht-
Hamburg, einen
Herrn zu finden,
der meine Ent-
würfe für diese
Art Kunstver-
glasung mit sel-
ten gutem Ver-
ständniss auszu-
führen verstand.
Wir haben zu-
sammen in-
zwischen wohl
über zweihun-
dert Arbeiten
gemacht, die in
der ganzen Welt
verstreut sind;
viele Museen
haben davon
Musterarbeiten
angekauft.
Ich fasse meine
Thätigkeit als
Künstler so all-
gemein als mög-
lich auf: ich will
ein Porträt ma-
len aber auch
ein Möbel ent- Kleider- und Wäsche-Schrank.

werfen können; ich zeichne Karrikaturen
aber auch — Tapeten, Plakate, überhaupt
Originale für jedes Druckverfahren; ich
entwerfe Glasfenster aber auch gelegent-
lich einen Wandschirm für Ledertechnik.
Meine Devise heisst: »Darstellung von
Karakteristik in Form und Farbe dem Zweck
und der Technik angepasst.« Hans Chr.

A UGUST ENDELL, der unseren Lesern
aus Heft I/II bereits vortheilhaft be-
kannte junge Innen-Architekt, hat auf Grund
des von uns in Heft V publicirten Aufsatzes:
»Möglichkeit und Ziele einer neuen Archi-
tektur« den ehrenvollen Ruf erhalten, auf
der Insel Föhr ein grosses Sanatorium ganz


HANS CHRISTIANSEN
 
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