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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 2.1898

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Brües, Ernst: Ausstellung zu Krefeld
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https://doi.org/10.11588/diglit.6385#0238

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Ausstellung zu Krefeld.

417


Lobende Erwähnung.

A. MEYER—MÜNCHEN.

Ueberzug zeigen bei aller Freiheit in der
Gestaltung der Einzelheiten fühlbare Anklänge
an das den Raum beherrschende Büffet.
Was aber erst den harmonischen Zu-
sammenklang schafft, ist die anmuthige
Verwendung der Farbe, hauptsächlich
grün und rothbraun in verschiedenen
Tönen, die dem Auge immer neue
Anregung gibt. Erwähnt zu werden
verdient die Behandlung der Holz-
flächen, ein von der Verfertigerin der
Möbel, der Firma J. Buyten & Söhne
in Düsseldorf angewandtes patentirtes
Verfahren, das die Maserung des Holzes
schön hervortreten lässt. Es knüpft
an altjapanische Ueberlieferungen an.
Eine Seitenwand des Zimmers schmückt
ein kräftige, leuchtende Farben zeigen-
der Wandteppich der Scherrebeker Ma-
nufaktur, auf dem Prof. O. Eckmann
als Frühlingsmotiv Schiller's »Mädchen
aus der Fremde« behandelt hat. Zum
ersten Male tritt die Scherrebeker Ma-
nufaktur in dieser Ausstellung als Her-
stellerin von Möbelbezügen auf. Diese

Erweiterung ihres Arbeitsgebietes scheint
guten Erfolg zu verheissen. Walter Leistikow
ist durch ein in der Eröffnungs-Ausstellung
des Krefelder Museums befindliches Bild
mit dem Titel »Mit Wind und Wellen gegen
fremden Strand«, das die schwere Fahrt
von Wikingerschiffen schildert, veranlasst
worden, dieses Motiv in einem Entwurf zu
Möbeln künstlerisch zu verwerthen. Ein
Stellschirm und der Rücken zweier Stühle
zeigen über welliger Meeresoberfläche die
Schnäbel der Schiffe. Die Stuhlsitze sind
in richtigem Gefühl einfacher gehalten. Hier
ist eine stilisirte Andeutung des Kiel-
wassers gegeben. Die ganze Auffassung
nähert sich nordischem Geschmack. In
diesem Geschmack sind auch die Stühle
mit ihren Drachenköpfen an den Lehnen
und Thierklauen an den Beinen komponirt.
In ihrer wuchtigen Gestalt eignen sie sich
nicht für den Hausgebrauch. Dagegen
würden sie sich etwa in der Vorhalle eines
Schlosses vorzüglich ausnehmen. Von den
Arbeiten Scherrebek's müssen auch noch die
nach Entwürfen von Willy von Beckerath
in Düsseldorf angefertigten Rückenkissen
erwähnt werden. — Ein in der Form wie

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Lobende Erwähnung.

M. A. NICOLAI-MÜNCHEN.

98. XI. 6.
 
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