Klinger'sche Handzeichnungen.
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Studie. MAX KLINGER-LEIPZIG.
Kupferstichkabinets planmässig in erster Linie
Blätter von Leipziger Künstlern gesammelt.
So besitzt es ein vollständiges Exemplar des
Klinger-Werkes mit vielen und seltenen Probe-
abzügen, kostbare erste Drucke aus der Jugend-
zeit Klinger's, eine grosse Sammlung von
Einzelblättern, darunter Raritäten, die nur
noch das Dresdener Kabinet besitzt; dazu
kommt die nicht weniger als 70 Blatt um-
fassende Sammlung von Klinger'sehen Hand-
zeichnungen, auf die ich weiter unten aus-
führlich zu sprechen komme. Neben Klinger
ist Greiner, mehr als in irgend einer anderen
Sammlung, vollständig vertreten. Das
Kabinet enthält, so weit wie möglich in
verschiedenen Etats, neben dem vollständigen
Greiner-Werk, von der ersten Jugendarbeit,
dem Hühneraugen-Plakat bis zu seinem letzten
und vielleicht schönsten Blatt, dem »Raub
des Ganymed« noch 30 Blatt Handzeich-
nungen, die besten, die von dem Künstler
existiren. Aber auch die weniger bedeutenden
und besonders die noch werdenden Künstler
erfreuen sich seitens des Leipziger Kupfer-
stichkabinets der liebevollsten Beachtung;
dass das die Kräfte anfocht und alle guten
Keime zum Spriessen bringt, bedarf nicht
erst eines Beweises. — Aber auch im all-
gemeinen hat das Leipziger Kabinet, vor allem
dank der Initiative und dem gesunden kri-
tischen Blick Julius Vogels, des Kustos des
Museums im Verlaufe von wenigen Jahren
eine den verfügbaren Mitteln entsprechende
höchst beachtenswerthe Sammlung der hervor-
ragendsten Blätter der modernen graphischen
Künste angelegt. Auch hier ist es gelungen,
eine Reihe von einzelnen Blättern zu erhalten,
und zwar in möglichst guten Abdrücken,
die in ihrer Art zum Besten gehören, was
die graphischen Künste geleistet haben, von
deutschen, französischen und englischen
Künstlern. Genannt seien nur: Stauffer-Bern,
Thoma, Köpping, Sattler, Leisticow, die
Worpsweder, Richard Müller und Otto
Fischer (beide in Dresden), Sascha Schneider,
E. Klotz, Peter Halm, Lunois, Herkomer,
Strange, Zorn.
Im Anschluss daran ist man bemüht,
die buchgewerblichen Künste zu berück-
sichtigen, die Handzeichnungs-Publikationen
und die ganze Kunstliteratur zu beschaffen,
worin das Kabinet durch die wunderbare
Studie. MAX KLINGER—LEIPZIG.
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Studie. MAX KLINGER-LEIPZIG.
Kupferstichkabinets planmässig in erster Linie
Blätter von Leipziger Künstlern gesammelt.
So besitzt es ein vollständiges Exemplar des
Klinger-Werkes mit vielen und seltenen Probe-
abzügen, kostbare erste Drucke aus der Jugend-
zeit Klinger's, eine grosse Sammlung von
Einzelblättern, darunter Raritäten, die nur
noch das Dresdener Kabinet besitzt; dazu
kommt die nicht weniger als 70 Blatt um-
fassende Sammlung von Klinger'sehen Hand-
zeichnungen, auf die ich weiter unten aus-
führlich zu sprechen komme. Neben Klinger
ist Greiner, mehr als in irgend einer anderen
Sammlung, vollständig vertreten. Das
Kabinet enthält, so weit wie möglich in
verschiedenen Etats, neben dem vollständigen
Greiner-Werk, von der ersten Jugendarbeit,
dem Hühneraugen-Plakat bis zu seinem letzten
und vielleicht schönsten Blatt, dem »Raub
des Ganymed« noch 30 Blatt Handzeich-
nungen, die besten, die von dem Künstler
existiren. Aber auch die weniger bedeutenden
und besonders die noch werdenden Künstler
erfreuen sich seitens des Leipziger Kupfer-
stichkabinets der liebevollsten Beachtung;
dass das die Kräfte anfocht und alle guten
Keime zum Spriessen bringt, bedarf nicht
erst eines Beweises. — Aber auch im all-
gemeinen hat das Leipziger Kabinet, vor allem
dank der Initiative und dem gesunden kri-
tischen Blick Julius Vogels, des Kustos des
Museums im Verlaufe von wenigen Jahren
eine den verfügbaren Mitteln entsprechende
höchst beachtenswerthe Sammlung der hervor-
ragendsten Blätter der modernen graphischen
Künste angelegt. Auch hier ist es gelungen,
eine Reihe von einzelnen Blättern zu erhalten,
und zwar in möglichst guten Abdrücken,
die in ihrer Art zum Besten gehören, was
die graphischen Künste geleistet haben, von
deutschen, französischen und englischen
Künstlern. Genannt seien nur: Stauffer-Bern,
Thoma, Köpping, Sattler, Leisticow, die
Worpsweder, Richard Müller und Otto
Fischer (beide in Dresden), Sascha Schneider,
E. Klotz, Peter Halm, Lunois, Herkomer,
Strange, Zorn.
Im Anschluss daran ist man bemüht,
die buchgewerblichen Künste zu berück-
sichtigen, die Handzeichnungs-Publikationen
und die ganze Kunstliteratur zu beschaffen,
worin das Kabinet durch die wunderbare
Studie. MAX KLINGER—LEIPZIG.