Wiener Jubiläums-A usstellung.
447
—1
Entwurf für ein dekoratives Wandbild.
PAUL SCHULTZE-NAUMIiURG—BERLIN.
gut vom Grün des Pflanzenhintergrundes
abhebt. Das ist die erste Empfindung. Rückt
man den Dingen etwas näher auf den Leib,
so entdeckt man freilich
bald, dass die helle Sonne
auch hier wieder mal in
ihrer unendlichen Güte auf
Gerechte und Ungerechte
herniederscheint. Manches
ist schlimm, recht schlimm,
vieles erborgt in dieser »mo-
dernen Architektur«, die so
unbesorgt und heiter den
Ehrentitel des neuen Stils
anzunehmen durchaus nicht
abgeneigt ist. Neu, freilich
ist diese Art, aber Stil ist
es noch nicht, man müsste
dann von einem speziellen
»Wiener Ausstellungsstil«
reden wollen. Denn etwas
Wienerisches ist wirklich
darin. Das kann als der
Grundzug der besseren Bau-
lichkeiten bezeichnet werden,
welche die grosse Hauptallee
bilden. Denn auf diese be-
schränkt sich im wesent-
lichen das künstlerische Ele-
ment. Die übrigen Theile
(wie die Avenue der »Er-
nährung«) zeigen unter der
Fülle holder Mittel- und
Untermittelmässigkeit wenig
erfreuliche Ausnahmen wie
z. B. den Brauherrenpavillon
(entworfen vom Chef-Archi-
tekten Brcssler und in sehr freizügiger Weise
dekorativ geschmückt von Bildhauer Hajda)
Hajda hat übrigens auch sein dekoratives
Aus dem Ilgen-Hause zu Dresden.
SCHILLING & GRAEBNER.
447
—1
Entwurf für ein dekoratives Wandbild.
PAUL SCHULTZE-NAUMIiURG—BERLIN.
gut vom Grün des Pflanzenhintergrundes
abhebt. Das ist die erste Empfindung. Rückt
man den Dingen etwas näher auf den Leib,
so entdeckt man freilich
bald, dass die helle Sonne
auch hier wieder mal in
ihrer unendlichen Güte auf
Gerechte und Ungerechte
herniederscheint. Manches
ist schlimm, recht schlimm,
vieles erborgt in dieser »mo-
dernen Architektur«, die so
unbesorgt und heiter den
Ehrentitel des neuen Stils
anzunehmen durchaus nicht
abgeneigt ist. Neu, freilich
ist diese Art, aber Stil ist
es noch nicht, man müsste
dann von einem speziellen
»Wiener Ausstellungsstil«
reden wollen. Denn etwas
Wienerisches ist wirklich
darin. Das kann als der
Grundzug der besseren Bau-
lichkeiten bezeichnet werden,
welche die grosse Hauptallee
bilden. Denn auf diese be-
schränkt sich im wesent-
lichen das künstlerische Ele-
ment. Die übrigen Theile
(wie die Avenue der »Er-
nährung«) zeigen unter der
Fülle holder Mittel- und
Untermittelmässigkeit wenig
erfreuliche Ausnahmen wie
z. B. den Brauherrenpavillon
(entworfen vom Chef-Archi-
tekten Brcssler und in sehr freizügiger Weise
dekorativ geschmückt von Bildhauer Hajda)
Hajda hat übrigens auch sein dekoratives
Aus dem Ilgen-Hause zu Dresden.
SCHILLING & GRAEBNER.