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Prof. V. Merk:
HERMANN GÜHLER—KARLSRUHE.
besondere Aufgabe hat man es betrachtet,
die Meisterwerke des einheimischen Kunst-
gewerbes zu sammeln, und sowohl hervor-
ragende Einzelwerke wie auch ganze und
zwar namhafte Privatsammlungen sind in
den letzten zehn Jahren der engeren Hei-
math erhalten geblieben, so der köstliche
Ofen von Hans Kraut in S. Peter, so die
werthvolle Gimbel'sche Sammlung in Baden,
und die grosse Sammlung Durlacher Fayencen.
Doch mehr noch
fallen die anderen
Gesichtspunkte in's
Gesicht, die bei
der Gründung des
Kunstgewerbe - Mu-
seums massgebend
waren: den ba-
dischen Kunst-Ge-
werbetreibenden
Musterbeispiele des
Kunstschaffens aus
früheren Perioden
sowie aus der Gegen-
wart vor Augen zu
führen, namentlich
aber auf die Schüler
der Kunstgewerbe-
schule viel nach-
haltiger einwirken
zu können, ihnen
Belehrung und An-
regung zu bieten,
wie sie nur von
den Kunstwerken
selber, nicht aber
von Abbildungen
zu erwarten sind.
Je weniger Zeit man
auf das Studium der
Formen vergange-
ner Stile verwenden
kann, desto vorzüg-
licher muss auch
das Anschauungs-
material sein und
auch dann, wenn der
Unterricht durch-
aus auf das Natur-
studium gegründet
ist, wird man weniger als je eine kunst-
gewerbliche Sammlung entbehren können.
Auf das Publikum und die Schule wirkt
das Kunstgewerbemuseum ausserdem durch
die periodischen Ausstellungen auf den ver-
schiedensten Gebieten des künstlerischen und
kunsttechnischen Schaffens. Das letzte
Halbjahr hat hierin namentlich reiche Ab-
wechslung gebracht. In den Wochen vor
Neujahr war die Sammlung vorzüglicher
Gemalter Wandschirm.
Prof. V. Merk:
HERMANN GÜHLER—KARLSRUHE.
besondere Aufgabe hat man es betrachtet,
die Meisterwerke des einheimischen Kunst-
gewerbes zu sammeln, und sowohl hervor-
ragende Einzelwerke wie auch ganze und
zwar namhafte Privatsammlungen sind in
den letzten zehn Jahren der engeren Hei-
math erhalten geblieben, so der köstliche
Ofen von Hans Kraut in S. Peter, so die
werthvolle Gimbel'sche Sammlung in Baden,
und die grosse Sammlung Durlacher Fayencen.
Doch mehr noch
fallen die anderen
Gesichtspunkte in's
Gesicht, die bei
der Gründung des
Kunstgewerbe - Mu-
seums massgebend
waren: den ba-
dischen Kunst-Ge-
werbetreibenden
Musterbeispiele des
Kunstschaffens aus
früheren Perioden
sowie aus der Gegen-
wart vor Augen zu
führen, namentlich
aber auf die Schüler
der Kunstgewerbe-
schule viel nach-
haltiger einwirken
zu können, ihnen
Belehrung und An-
regung zu bieten,
wie sie nur von
den Kunstwerken
selber, nicht aber
von Abbildungen
zu erwarten sind.
Je weniger Zeit man
auf das Studium der
Formen vergange-
ner Stile verwenden
kann, desto vorzüg-
licher muss auch
das Anschauungs-
material sein und
auch dann, wenn der
Unterricht durch-
aus auf das Natur-
studium gegründet
ist, wird man weniger als je eine kunst-
gewerbliche Sammlung entbehren können.
Auf das Publikum und die Schule wirkt
das Kunstgewerbemuseum ausserdem durch
die periodischen Ausstellungen auf den ver-
schiedensten Gebieten des künstlerischen und
kunsttechnischen Schaffens. Das letzte
Halbjahr hat hierin namentlich reiche Ab-
wechslung gebracht. In den Wochen vor
Neujahr war die Sammlung vorzüglicher
Gemalter Wandschirm.