Wilhelm Michel—München:
eugen hekzig—münchen. ^Orig.-Holzschnitt: Hühner.
grössten Wert auf die Bearbeitung des
Steines mit steingerechten Mitteln. Es ist
bewundernswert, welche Präzision er in der
Erzielung der schwierigen zarten Mitteltöne
an den Tag legt. Der Springschaber findet
in seinen Werken und den-
jenigen seiner Schüler ausge-
dehnte Verwendung zur stoff-
lichen Charakteristik wie zur
Erzeugung feiner Luft- und
Interieur-Wirkungen. Im üb-
rigen atmen seine Schöpfungen
echten graphischen Geist und.
bewegen sich dem Gegenstande
nach meist in einer eleganten,
farbigen Welt, einer Welt voll
liebenswürdigen Stimmungs-
zaubers, in die wir uns gerade
vom Graphiker am liebsten
führen lassen. Seine Tätigkeit
als Leiter der »Schule für gra-
phische Künste« und der litho-
graphischen Klasse des Künst-
lerinnen - Vereins gibt Hey-
mann ausgedehnte Gelegenheit,
der bewussten Pflege des ori-
ginalgraphischen Gedankens
immer mehr Boden zu schaffen.
Von den hier mit Reproduk-
456
tionen vertretenen Künstlern haben W. Jordan,
A. Windisch und Jean Nistle unter seiner
Leitung gearbeitet.
Willy Schwarz, der zweite der beiden
genannten Graphiker, lässt unschwer die
französische Schule erkennen, die jedoch in
seinem Falle kein aufgepfropftes fremdes
Element war, sondern seiner Eigenart von
vornherein trefflich entgegenkam. Seine Ar-
beiten verraten einen unbestochenen, hellen
Blick für das Tatsächliche, den scharfen Blick
des zünftigen Graphikers, dem es weniger
auf breite Schilderung, als auf knappe unter-
strichene Charakteristik ankommt. Er sieht
die Welt im Lichte eines beweglichen, klaren
und kühlen Geistes. Unverschleiert von
»deutschen« Gemütsnebeln, aber auch ohne
jede Nüchternheit teilt er uns das Entzücken
mit, welches er über eine charakteristische
Bewegung, über den kargen Liniengang
eines jugendlichen Frauenkörpers, über irgend
eine flüchtig erhaschte Physiognomie em-
pfindet. Von derselben knappen, besonnenen
Art ist die Farbigkeit seiner Blätter: hell,
gegenwartsfreudig, unproblematisch und gra-
phisch einfach. Wenige Andeutungen ge-
jean nistle—münchen.
Original-Lithographie: Marabus.
eugen hekzig—münchen. ^Orig.-Holzschnitt: Hühner.
grössten Wert auf die Bearbeitung des
Steines mit steingerechten Mitteln. Es ist
bewundernswert, welche Präzision er in der
Erzielung der schwierigen zarten Mitteltöne
an den Tag legt. Der Springschaber findet
in seinen Werken und den-
jenigen seiner Schüler ausge-
dehnte Verwendung zur stoff-
lichen Charakteristik wie zur
Erzeugung feiner Luft- und
Interieur-Wirkungen. Im üb-
rigen atmen seine Schöpfungen
echten graphischen Geist und.
bewegen sich dem Gegenstande
nach meist in einer eleganten,
farbigen Welt, einer Welt voll
liebenswürdigen Stimmungs-
zaubers, in die wir uns gerade
vom Graphiker am liebsten
führen lassen. Seine Tätigkeit
als Leiter der »Schule für gra-
phische Künste« und der litho-
graphischen Klasse des Künst-
lerinnen - Vereins gibt Hey-
mann ausgedehnte Gelegenheit,
der bewussten Pflege des ori-
ginalgraphischen Gedankens
immer mehr Boden zu schaffen.
Von den hier mit Reproduk-
456
tionen vertretenen Künstlern haben W. Jordan,
A. Windisch und Jean Nistle unter seiner
Leitung gearbeitet.
Willy Schwarz, der zweite der beiden
genannten Graphiker, lässt unschwer die
französische Schule erkennen, die jedoch in
seinem Falle kein aufgepfropftes fremdes
Element war, sondern seiner Eigenart von
vornherein trefflich entgegenkam. Seine Ar-
beiten verraten einen unbestochenen, hellen
Blick für das Tatsächliche, den scharfen Blick
des zünftigen Graphikers, dem es weniger
auf breite Schilderung, als auf knappe unter-
strichene Charakteristik ankommt. Er sieht
die Welt im Lichte eines beweglichen, klaren
und kühlen Geistes. Unverschleiert von
»deutschen« Gemütsnebeln, aber auch ohne
jede Nüchternheit teilt er uns das Entzücken
mit, welches er über eine charakteristische
Bewegung, über den kargen Liniengang
eines jugendlichen Frauenkörpers, über irgend
eine flüchtig erhaschte Physiognomie em-
pfindet. Von derselben knappen, besonnenen
Art ist die Farbigkeit seiner Blätter: hell,
gegenwartsfreudig, unproblematisch und gra-
phisch einfach. Wenige Andeutungen ge-
jean nistle—münchen.
Original-Lithographie: Marabus.