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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 25.1909-1910

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Breuer, Robert: Zum Verstehen des Technischen
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„gesättigt". — Ein
anderer Weg, die
Ölmasse zu verrin-
gern, ist der mög-
lichst dünne Far-
benauftrag, den die
starke Lichtbre-
chung der Deckfar-
ben sehr wohl ge-
stattet. Sehr pasto-
seMalerei unterliegt
ganz besonders der
Gefahr des Ab-
bröckeins, auch die
Trübungen werden,
je stärker das Ölla-
ger, um so mehr be-
merkbar. — Die
Glattmaler pflegen
allerdings die Ge-
fahr des pastosen
Auftrages meistens
zu übertreiben. Die
„Kleckser" malen
gewöhnlich prima
und besitzen damit
ein Präservativ;
überdies handelt es
sich häufig, beson-
ders bei eingesetz-
ten Lichtern u.dgl.,
um nebeneinander
stehende, nicht in-
tim zusammengrei-
fende,kleinereFarb-
flecke, nachgiebi-
ger als die großen,
gleichmäßig lasier-
ten Flächen; da-
durch wird die Ge-
fahr des Springens
und Abblätterns zu-
rückgedrängt. Rem-
brandts Farbperlen
auf dem Berliner
„Mann mit dem
Helm" haben sich
wunderbar gehal-
ten. — Öllasur
wird häufig über
Temp eradeckf arb e
gelegt. Böcklin er-
zielte damit gute
Resultate. Unter
der heutigen Tem-
pera versteht man

Farbe, die mit einer
Ei- oder Kasein-
Leinöl-Emulsion
bereitet ist. Die
Emulsion bindet die
Pigmente zwiefach
an die Unterlage,
durchOxydation des
Öls und durch Erhär-
tung des wasserlös-
lichen Bindemittels.
— Der strukturelle
Zusammenhang der
Bildmasse mag noch
so gesichert sein,
alle Mühe ist um-
sonst, wenn das
Fundament versagt;
eine elastische, we-
der physikalisch
noch chemisch er-
heblich veränder-
liche Grundierung
ist die allererste
Lebensfrage jegli-
cher Malerei. —
Diese in knappen
Grundzügen vorge-
führten Techniken
werden von der
handwerklichen Ge-
schicklichkeit und
dem Spürsinn für
Materialwirkung
verschiedentlich
ausgebaut — ein
Unternehmen, des-
sen Erfolg aber nur
dann sicher, wenn
naturwissenschaft-
liche , speziell che-
mische Kenntnisse
die Versuche inspi-
rieren. Um an einem
eklatanten Beispiel
zu zeigen, wie leb-
haft gerade die Neu-
zeit nach einer Ver-
vollkommnung der
Malmittel strebt, —
vergleiche die Raf-
faelli-Ölf arbstifte —
seien einige Nach-
richten Floerkes
über Böcklins Ex-
perimentieren wie-

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R. Teschner.

Figur aus

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mit Halbedel-



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