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Entwürfe zur Apokalypse sah, wird meine
Worte nicht für leere Schwärmerei halten und
mit mir auf die Zukunft dieses Künstlers
größtes Hoffen setzen. Langsam reift er, sein
Reifen gleicht dem Wachsen starker Eichen.
Und so etwas Starkes, Kraft-strotzendes,
Zeiten-überdauerndes erwarten wir nach den
köstlichen Proben, die er bot.
Franz Thiele erwähnte ich bereits als
vortrefflichen Akademieprofessor; dazu be-
fähigt ihn besonders seine Vielseitigkeit. Mag
er nackte badende Jungen malen oder das
Porträt einer eleganten Dame, oder mag er
gar in großzügigen, plastischen Versuchen sich
ergehen, stets fesselt er uns durch die Tüch-
tigkeit seiner Arbeit und die Vornehmheit
seiner künstlerischen Auffassung. Weit ein-
seitiger, aber in seiner Einseitigkeit bewun-
dernswert ist W. F. Jäger, unser bester Land-
schafter. In seinen Bildern, da lebt die Eigen-
art unseres Landes: der breite, sanfte, fast
melancholische Rhythmus seiner Höhenzüge,
seine sonderbare Anmut, sein fruchtbarer
Reichtum. Durch ein kleines Gedicht R. M.
Rilkes läßt sich wohl diese Stimmung am
besten kennzeichnen:
Mich rührt so sehr
böhmischen Volkes Weise,
schleicht sie ins Herz sich leise,
macht sie es schwer.
Wenn ein Kind sacht
singt beim Kartoffeljäten,
klingt Dir sein Lied im späten
Traum noch der Nacht.
Magst Du auch sein
weit über Land gefahren,
fällt es Dir doch nach lahren
stets wieder ein.
Weiter wären hier zu nennen der phan-
tasievolle Radierer August Brömse, dann
Rudolf Jettmar, aus dessen Aquarellen
eine ganz eigenartige Schwermut uns entgegen-
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Entwürfe zur Apokalypse sah, wird meine
Worte nicht für leere Schwärmerei halten und
mit mir auf die Zukunft dieses Künstlers
größtes Hoffen setzen. Langsam reift er, sein
Reifen gleicht dem Wachsen starker Eichen.
Und so etwas Starkes, Kraft-strotzendes,
Zeiten-überdauerndes erwarten wir nach den
köstlichen Proben, die er bot.
Franz Thiele erwähnte ich bereits als
vortrefflichen Akademieprofessor; dazu be-
fähigt ihn besonders seine Vielseitigkeit. Mag
er nackte badende Jungen malen oder das
Porträt einer eleganten Dame, oder mag er
gar in großzügigen, plastischen Versuchen sich
ergehen, stets fesselt er uns durch die Tüch-
tigkeit seiner Arbeit und die Vornehmheit
seiner künstlerischen Auffassung. Weit ein-
seitiger, aber in seiner Einseitigkeit bewun-
dernswert ist W. F. Jäger, unser bester Land-
schafter. In seinen Bildern, da lebt die Eigen-
art unseres Landes: der breite, sanfte, fast
melancholische Rhythmus seiner Höhenzüge,
seine sonderbare Anmut, sein fruchtbarer
Reichtum. Durch ein kleines Gedicht R. M.
Rilkes läßt sich wohl diese Stimmung am
besten kennzeichnen:
Mich rührt so sehr
böhmischen Volkes Weise,
schleicht sie ins Herz sich leise,
macht sie es schwer.
Wenn ein Kind sacht
singt beim Kartoffeljäten,
klingt Dir sein Lied im späten
Traum noch der Nacht.
Magst Du auch sein
weit über Land gefahren,
fällt es Dir doch nach lahren
stets wieder ein.
Weiter wären hier zu nennen der phan-
tasievolle Radierer August Brömse, dann
Rudolf Jettmar, aus dessen Aquarellen
eine ganz eigenartige Schwermut uns entgegen-
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