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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 25.1909-1910

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Hardenberg, Kuno von: Von der Mode
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https://doi.org/10.11588/diglit.7377#0436

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kaleidoskopische Lebensei dreht und die bunten
Glassplitterchen sich zu neuen lustigen Mustern
ordnen.

Wie die Kleidermode aussieht, darüber sind sich
die Geister nie einig geworden. Einige behaupten,
sie trage die Züge des Königs von England, andere
vermuten in ihr eine gräßliche Hydra von Schneider-
meister- und Stofffabrikantenköpfen, die bald zu
London, bald zu Paris ein sagenhaftes Dasein führte,
wieder andere machen aus ihr eine noch unbe-
kannte Naturkraft, die unter Mitwirkung meteoro-
logischer Einflüsse und unter Mitarbeit von geo-
graphischen und ethnologischen Faktoren den Wech-
sel unserer künstlichen Überepidermis bewirkt.

Sei dem wie es will — jedenfalls ist sie da, dort
wo man sich Elfenbeinklö^e in Nase und Ohren
zwängt, dort wo man an Pool und Worth glaubt —
und sie wird bleiben, so lange Jehova nicht der
Evolution seines paradiesischen Fell- und Blätter-
kostiims Einhalt gebietet, hoffentlich ewig zum Segen
der Menschheit.

Wenn die Mode uns unsere Mitmenschen nicht
immer neu »aufmachte« — wir würden vor Lange-
weile aussterben.

Echte Lebenskunst wird immer gerne bei der
Mode um Audienzen bitten. Wer sich nicht mit
der Mode auseinanderse^t, ist schon halb gestorben.

KUNO GRAF HARDENBERG.



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